Das freie Wort

Ein Anschlag auf das Bargeld

Dass die EU das Bargeld abschaffen bzw. verbieten will, ist längst bekannt. Als Begründung mussten schon immer die „Bekämpfung der Geldwäsche“, die „Terrorfinanzierung“ und die „Steuerhinterziehung“ herhalten. Wobei schamhaft verschwiegen wird, dass die größten finanziellen Betrügereien und Schweinereien schon längst digital abgewickelt werden – ohne Banknoten und Münzen. In Österreich wurde von den Politikern immer mit treuherzigem Augenaufschlag beteuert, dass sie sich für den Erhalt des Bargeldes starkmachen werden und das Bargeld ganz sicher nicht angetastet wird. Andererseits aber weigerte sich die ehrenwerte Politik, das Bargeld und Bargeldzahlungen in unbeschränkter Höhe per Verfassung zu schützen. Weil EU-Recht über nationalem Recht steht und Österreich das selbstverständlich so hinnimmt. In Österreich gab es auch ein sehr erfolgreiches Volksbegehren mit dem Titel: „Für uneingeschränkte Bargeldzahlungen“; es kam auf fast 531.000 Unterschriften. Der Finanzausschuss des Nationalrates musste sich also damit befassen. Das Ergebnis war „zum Krenreiben“. Mitte Jänner 2024 wurde in der EU eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro beschlossen. Da haben also auch österreichische Vertreter dafür gestimmt. Und jetzt hat die EU beim Bargeld mit dem großen Hammer zugeschlagen. Am 19. März wurde von Ausschüssen im EU-Parlament mit großer Mehrheit für ein neues Geldwäschegesetz gestimmt. Es wäre doch interessant zu wissen, ob von den 74 Ja-Stimmen auch welche von Vertretern Österreichs dabei waren. Es geht nämlich darum, dass künftig „Barzahlungen im geschäftlichen Kontext“ über 3000 Euro in anonymer Form und über 10.000 Euro generell verboten sind. Die angegebene Bargeld-Obergrenze von 10.000 Euro ist also ein perfider Schmäh, wenn es ab 3000 Euro keine Anonymität mehr geben darf. Es bedeutet auf der anderen Seite, der Staat/Brüssel will genau wissen, was ich wann und wo um wie viel Geld kaufe. Es soll jede Zahlung erfasst und für immer gespeichert werden. Es ist dann vorbei mit der Meinung, dass Bargeld finanzielle Freiheit bedeutet. Es soll, wenn es das Bargeld gar nicht mehr gibt (nur eine Frage der Zeit), eine vollständige Abhängigkeit von den Banken geschaffen werden – und der Staat kann dann „unangenehmen“ Bürgern mittels Kartensperrungen den Geldhahn zudrehen. Interessant zu erfahren wäre aber auch, warum von diesem Brüsseler Anschlag auf die finanzielle Freiheit in den Qualitätsmedien fast nichts berichtet wird; warum wird das totgeschwiegen?

Josef Höller, per E-Mail

Erschienen am Di, 26.3.2024

Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
Voriger Tag

Sa., 16. Nov. 2024

Datum auswählen
Nächster Tag
  • Ulrike Ortner

    Leistungen der ÖGK

    Mit der ÖGK wird es immer skurriler. Geht es um Leistungen für die (Zwangs-)Versicherten, heißt es immer öfters: „Das zahlt die Kasse nicht – bitte ...
  • Peter Kniewallner

    Anzeige gegen Kickl

    Viele befürchten, dass die Dreier-Koalition nicht lange halten kann. Denen sei gesagt: Das hält. Die ziehen das eine Legislaturperiode durch, ohne ...
  • Hildegard Eisenberger

    Welpen-Mafia

    Richtig, der Gesetzgeber ist gefragt. Aber den interessiert das anscheinend nicht. Lächerliche Strafen, und wenn sie wirklich einen erwischen, kriegt ...
  • Ingo Fischer

    Augen auf beim Hundekauf

    Wer beim Kauf eines Hundes auch nur ansatzweise daran denkt, aus Geiz diesen beispielsweise aus dem Kofferraum eines „Tierhändlers“ zu kaufen, der ...
  • Annemarie Senz

    Hundewelpen

    Na, ist ja wie gehabt. Unsere Justiz ist zu langsam, zu milde oder was weiß ich, warum unsere Justiz Streicheleinheiten für Verbrecher verteilt. ...
  • Rudolf Eckhardt

    An die Macht – koste es, was es wolle

    Wenn man die Koalitionsverhandlungen der unterschiedlichen Parteien ÖVP, SPÖ und Neos betrachtet, kann man bei den verklärten Blicken der ...
  • Karin Moser

    Die Bildungsmisere und ihre Folgen

    Wenn der pinke Christoph Wiederkehr das Amt des Bildungsministers bekommt, und sich in Kombination mit dem roten Andreas Babler die Bildungs- und ...
  • Helmut Speil

    Trio infernale

    Die „ausgepackelte“ neue Regierung ist sich in zwei Dingen einig: FPÖ auf jeden Fall verhindern und zusammenfügen, was nicht zusammengehört. Fünf ...
  • Dr. Dieter Morbitzer

    Unwiderstehlich

    So viel wird über die sicher kommende Zuckerl-Koalition von so vielen Seiten geredet, geschrieben, gemutmaßt und vermutet, dass sie bald nach ihrer ...
  • Gerhard Jager

    Sondieren, wie lange noch?

    Jetzt sind schon einige Wochen vergangen, und nach den letzten Wahlen gab es viele enttäuschte Parteien. Jetzt gibt es mit ÖVP, SPÖ und seit einigen ...
  • Johann Janosik

    Umweltschutz

    Jetzt droht uns eine Strafzahlung, weil die grüne Umweltministerin seit 2023 noch keine entsprechenden Berichte eingeschickt hat. Wie auch? Sie war ...
  • Herbert Mentl

    Misstrauensantrag gegen Dornauer

    Im Tiroler Landtag fand ein Misstrauensantrag gegen Dornauer statt. Und – wie überraschend – die SPÖ ging natürlich nicht mit. Da sieht man, wie ...
  • Marlene Bessiak

    Sparhaushalt

    Für die künftige Regierung heißt es, den Gürtel enger zu schnallen. Nun wird verhandelt, wer aller zum Handkuss kommen soll. Einig sind sich die drei ...
  • Reinhard Scheiblberger

    „Existenzminimum“

    Eines ist für mich jetzt schon klar: Nach mehr als 40 Dienstjahren und auch bei größter Sparsamkeit in meinem verbleibenden Leben werde ich es nicht ...
  • Dr. Elfi Thiemer

    Denk ich an Österreich?

    Wie immer beleuchten Sie, Herr Seinitz, interessante Details des Weltgeschehens. Kurz, prägnant, nüchtern. Heute ging es um die Rolle der Latinos ...
  • Wolfgang Toifl

    Eingeständnis

    Der Bundeskanzler sagte in einer Pressekonferenz wörtlich: „So kann es nicht weitergehen.“ Jetzt frage ich mich, was hat er bisher nach 5 Jahren ...
  • Franz Weinpolter

    Trump und Musk – ein seltsames Paar

    Obwohl auch in vielen Landesteilen der USA den Bürgern im wahrsten Sinn des Wortes „das (Hoch-)Wasser schon bis zum Hals steht“ und verheerende ...
  • Josef Anglberger

    Das Kruzifix wird nun unsichtbar

    Die Landeskliniken in Korneuburg und Stockerau montierten zuletzt die Kruzifixe ab. Allerdings nur vorübergehend: Denn die Patientenzimmer zieren ...
  • Charlotte Oswald

    Trost und Zuversicht gefunden

    Nach einer Krebsdiagnose und schwerer OP habe ich Trost und Zuversicht im Kreuz mit Jesus, das im Spital an der Wand hing, gefunden. Es macht mich ...
  • Franz Spitzer

    Diabetes-Tag

    Es wird immer nur geredet, das ist typisch österreichisch. Getan wird nichts. Es sollten endlich Steuern auf Zucker und zuckerhaltige Süßigkeiten ...
Voriger Tag

Sa., 16. Nov. 2024

Datum auswählen
Nächster Tag



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt