Mit großer Bestürzung las ich von dem Fall der 76-jährigen Maria S., die nach einem scheinbar harmlosen Vorfall in einer Wiener Tiefgarage ihres Führerscheins beraubt wurde. Der Entzug der Fahrerlaubnis nach 51 unfallfreien Jahren aufgrund einer kleinen Kollision mit einem Mistkübel erscheint mir unverhältnismäßig hart und unfair. Es ist bedauerlich und besorgniserregend, dass Maria S. aufgrund ihres Alters zu einem Eignungstest gezwungen wurde, und das auch noch ohne ihre notwendige Lesebrille. Dies legt den Verdacht nahe, dass hier Altersdiskriminierung im Spiel sein könnte, da jüngere Fahrer vermutlich anders behandelt worden wären. Das Recht auf Mobilität ist ein wesentlicher Aspekt der Lebensqualität und gerade für ältere Menschen von enormer Bedeutung, um am sozialen Leben teilhaben zu können. Der Führerscheinentzug bring Maria S. um diese Möglichkeit und isoliert sie unnötigerweise von ihrer Familie und ihrem sozialen Umfeld. Ich hoffe sehr, dass der Fall von Maria S. einer gründlichen Überprüfung unterzogen wird und sie eine faire Chance erhält, ihre Fahrerlaubnis zurückzuerlangen. Gerechtigkeit muss für alle Altersgruppen gewährleistet sein, und das schließt den respektvollen und angemessenen Umgang mit älteren Verkehrsteilnehmern ein.
Harry Kopietz, Präsident des Wiener Pensionistenverbandes, per E-Mail
Erschienen am Do, 18.4.2024
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