In Hamburg demonstrierten kürzlich rund eintausend Islamisten und bezeichneten Deutschland als „Meinungs- und Wertediktatur“, wobei gleichzeitig die Errichtung eines diktatorischen Kalifats gefordert wurde. Gleiches kann jederzeit auch in Österreich passieren. Dass Radikalislamisten überhaupt ihre demokratiefeindlichen Parolen in aller Öffentlichkeit hinausbrüllen dürfen, verdanken sie genau jenem System, welches sie verurteilen – einem System, das sehr vieles an verschiedenen Lebensweisen gedeihen lässt und erst dann einschreitet, wenn Freiheit und Menschenleben unmittelbar bedroht zu sein scheinen. Man stelle sich nur vor, wie weit wohl eine öffentliche Demo von radikalen Christen in Mekka gekommen wäre, wenn diese dabei die Errichtung einer christlichen Religionsdiktatur gefordert hätten. Nicht sehr weit. Und genau da liegt der Unterschied. Wir können bzw. müssen Islamisten ziemlich lange tolerieren, während von ihrer Seite her tagtäglich absolute Intoleranz uns gegenüber praktiziert wird. Und gerade wegen unserer systemimmanenten Toleranz, die von Islamisten als Schwäche gewertet wird, wächst und gedeiht der Islamismus in westlichen Staaten besonders gut. Keine wirklich guten Aussichten.
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