Das freie Wort

EU-Wahl wie Brief ans Christkind

Jedes Mal dasselbe. Kaum stehen nach Jahren wieder EU-Wahlen vor der Türe, die gleiche Prozedur. Jene Abgeordneten, welche die letzten Jahre Österreich vertraten, machen sich wieder mal bemerkbar. Da kommen von allen Parteien die tollsten Ideen, was sie von der EU für die Zukunft einfordern. Dazu möchte ich anmerken: Warum erzählt ihr uns Wählern nicht, was ihr in den letzten Jahren für uns Österreicher in der EU erreicht habt? Da gibt es halt nichts zu erzählen, vor allem nicht von den regierenden Parteien, denn wir sind wohl Nettozahler (in der Wirtschaft ist es üblich, wer zahlt, schafft an), doch haben wir in Brüssel nichts mitzureden. Sogar wenn alle österreichischen Abgeordneten zu 100% für eine Veränderung eintreten, hat das in der großen EU genauso einen Effekt, wie wenn ich mit einem Glas Wasser einen Hausbrand löschen wollte. Bitte, liebe Kandidaten, macht daher keine solche hoffnungsvollen Forderungen wie Asylgrenze, Armutsbekämpfung, Sparpakete, Reduzierung von Bürokratismus und den vielen verblödeten Auflagen etc., da, bevor die EU für Österreich einen Wunsch erfüllt, Briefe ans Christkind oder den Osterhasen eher in Erfüllung gehen. Lasst diese Wählertäuschung und sagt uns ruhig die Wahrheit.

Ing. Anton Kern, Graz

Erschienen am Fr, 3.5.2024

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