Es war zwar erst der erste Wahlgang, und somit sagt dieses Ergebnis noch nicht viel aus. Eine schwere Niederlage für Macron ist es aber allemal, denn sein Lager erreicht hinter dem Rassemblement National von Le Pen und dem Linksbündnis NFP nur den 3. Platz. „Alle gemeinsam gegen Le Pen“ – das hat dieses Mal nicht mehr so recht funktioniert, und dass es beim zweiten Wahlgang am 7. Juli anders wird, ist eher unwahrscheinlich. Macron will zwar unabhängig vom Wahlergebnis bis 2027 Präsident bleiben, aber es dürfte für ihn bis dahin eine schwere Zeit werden. Dieser jetzige Wahlgang ist aber auch eine persönliche Demütigung für den abgehobenen Macron, der mit der Auflösung des Parlaments als Reaktion auf das Ergebnis der EU-Wahl anscheinend zu hoch gepokert hat. Es zeigt sich also auch in Frankreich: Gegen das Volk regieren kann ins Auge gehen.
Josef Höller, per E-Mail
Erschienen am Sa, 6.7.2024
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