Wenn die Bürger mit den herrschenden Zuständen im Allgemeinen und mit einer Regierung im Besonderen nicht zufrieden sind, wie sollten sie das demokratisch, also am Wahltag, ausdrücken? Indem sie wieder die Gleichen wählen? Das wäre doch sehr einfältig und inkonsequent! Nun, da es den Politikern völlig egal ist, wenn man nicht zur Wahl geht oder ungültig wählt (was ja auch an den Machtverhältnissen nichts verändern würde), wählen eben viele Bürger eine Protestpartei – das ist für sie die einzige Möglichkeit, ihren Unwillen auszudrücken! Doch es ist mit dem „Demokratieverständnis“ vieler Parteien und Medien sehr schnell vorbei, wenn dieser Protest ins rechte Lager abgleitet (Frankreich, Deutschland, Italien, eventuell bald Österreich?), da wird der Wählerwille schnell missachtet, ja, da werden die Wähler sogar beleidigt und ausgegrenzt! Wenn allerdings eine linke Protestpartei wie z. B. die Labour-Partei in GB die Wahlen gewinnt (und es war ausschließlich Protest, nicht das Programm, denn ein solches gab es kaum!), dann scheint alles wieder in Ordnung zu sein! Für wie blöd halten die Politiker und Journalisten uns Bürger eigentlich?
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