Das Wahlergebnis zum französischen Parlament zeigt, dass der radikalen Politik rechts stehender Parteien Grenzen gesetzt sind. Entgegen allen Prognosen blieb die Partei von Marine Le Pen weit unter den Erwartungen. Auch bei der Europawahl kam es nicht zum bereits vorhergesagten massiven Rechtsruck. Es scheint auch, dass enttäuschte oder unzufriedene Wähler bei Wahlbefragungen anders antworten als dann in der Wahlzelle entschieden wird. Der politisch aufgeschlossene und interessierte Wähler hat erkannt, dass die polarisierenden Vorstellungen der rechtsradikalen Parteien in den notwendigen Koalitionen einfach nicht umsetzbar sind. Diese Politik stößt an ihre Grenzen, es gibt ernüchternde Beispiele, wohin die Politik der einfachen Lösungen, der Spaltung und Ausgrenzung führt. Es sind abschreckende Beispiele wie in Großbritannien, wo die Bevölkerung in den Brexit hinein gelogen wurde und nun das böse Erwachen folgt. Oder in Italien, wo Giorgia Meloni Nullzuwanderung versprochen hat, diese aber selbst als Ministerpräsidentin nicht zustande bringt. Auch die deutsche AfD und die heimische FPÖ erreichten bei der Wahl zum Europäischen Parlament bei weitem nicht das prognostizierte Wahlziel. Der unzufriedene und politisch enttäuschte Wähler lässt sich leicht täuschen und fällt auf einfache Antworten und vollmundige Ankündigungen dieser Gruppierungen herein. Der verantwortungsbewusste Wähler hingegen lässt sich nicht beirren und sorgt für Wahlergebnisse, die stabile und berechenbare Regierungskoalitionen ermöglichen.
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