Pandemie. Kriege. Asylproblematik. Und aufgeschobene bzw. ignorierte Probleme, die, wenig überraschend, Politikern zunehmend um die Ohren fliegen. So hält sich wohl keine aktuelle Regierung fest im Sattel. Nichts ist in Stein gemeißelt. Das Ergebnis der viel beachteten Neuwahlen in Frankreich spricht Bände. Premierminister Attal tritt zurück. Hollande hat sich verrechnet. Nur Platz zwei für sein gescheitertes politisches Experiment. Das von Marine Le Pen von rechtsaußen deutlich mehr in die Mitte geführte Rassemblement National – so stark wie nie und trotzdem nur Dritter. Als Erster über die Ziellinie ging ein neu gegründetes Linksbündnis. Das ist, als würden sich bei uns in Österreich die SPÖ, die Grünen und die KPÖ verbünden und gewinnen. Ob Frankreich jetzt vor einer Art Großen Koalition steht, ist aufgrund der großen Unterschiede ungewiss. Da schwebt schon gedanklich eine für das Land langfristig wenig förderliche Expertenregierung am Horizont. Sicher ist nur, dass Frankreich politisch wie gesellschaftlich vor äußerst turbulenten Zeiten steht. Aber das war, völlig unabhängig vom Wahlergebnis, schon im Vorfeld klar.
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