Man kann Donald Trump mögen oder nicht. Für beide Haltungen gibt es starke Argumente. Dass Trump psychisch und physisch ganz anders wahrgenommen wird als der 81-jährige Joe Biden, ist schon seit längerer Zeit Tatsache. Ebenso auch, dass dies auf das Wahlverhalten in den USA einen großen Einfluss haben wird. Das kürzliche Schussattentat auf den früheren Präsidenten, bei dem dieser durch einen Streifschuss am rechten Ohrläppchen verletzt wurde, wird zusätzlich massiv dazu beitragen, dass der künftige US-Präsident wieder Donald Trump heißen wird. Und dies wird bewirken, dass dieser unselige militärische Konflikt in der Ukraine, der uns an den Rand eines atomaren Krieges gebracht hat, zu Ende gehen wird, und damit auch endlich dieses tausendfache sinnlose Morden. Und das ist gut so. Die EU allerdings, die diesen Konflikt militärisch nach Kräften mitbefeuert hat, wird sich vielen Fragen stellen müssen. Auch jener der Umwandlung der gegenwärtigen politischen Zwangsunion in eine wirtschaftlich- kulturelle Union, für die Frieden und Schutz von Menschen allerhöchste Priorität haben müsste. Dass diese Union in der Lage und bereit ist, sich selbst zu hinterfragen und deutlich zu verändern, darf allerdings sehr bezweifelt werden. Man wird eher im Sinne von J.-C. Juncker agieren: in kleinen Schritten, still und unbemerkt von den Menschen, bis das Endergebnis nicht mehr rückgängig zu machen ist. Die Rolle, die Österreich im Sinne eines Bruno Kreisky als Friedensvermittler und Konfliktentschärfer hätte spielen können, haben wir leider leichtfertig verloren. Und das ist schmerzlich und sehr, sehr schade.
Dr. Peter Presinger, Präsident der Österreichisch- Russischen Gesellschaft Stmk., Graz
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