Das freie Wort

Europas Reise in die Isolation

Der nächste Präsident der USA wird nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Donald Trump heißen. Seine Rede beim republikanischen Parteitag sollte uns Europäer und ganz besonders die kompromisslos grün denkende Community hellhörig werden lassen. Trump kündigt darin unter anderem die Abkehr vom Elektroauto und die massive Förderung der amerikanischen Autoindustrie an. Er verspricht auch eine drastische Senkung der Energiepreise und untermauert sein Vorhaben mit den Worten: „.wir haben so viel flüssiges Gold unter unseren Füßen wie kein anderes Land.“. Klingt nicht gerade nach Ausbau der erneuerbaren Energie und Strategien, gemeinsam mit Europa das Klima ändern zu wollen. Weiters wird die Gesprächsbasis mit dem voraussichtlich nächsten amerikanischen Präsidenten aufgrund abschätziger und teils mehr als beleidigender Äußerungen europäischer Entscheidungsträger gegenüber seiner Person in den letzten vier Jahren keine einfache sein. Durch energiepolitische Fehlentscheidungen der Europäer könnte dann amerikanisches Flüssiggas ganz schnell zum Druckmittel werden. Parallel dazu deutet alles darauf hin, dass ein möglicher Präsident Trump das Engagement der USA im Ukraine-Krieg beenden könnte und Europa mit den von vielen europäischen Kriegsbefürwortern so unterstützten milliardenschweren Waffenlieferungen alleine dasteht. Gleichzeitig versucht die EU, jegliches diplomatische Geschick vermissen lassend, weiterhin, abgesehen von Viktor Orbán, vehement alle Ansätze zu Friedensverhandlungen mit Russland zu unterbinden. Daran konnte auch ein Österreich-Besuch des indischen Machthabers Narendra Modi nichts ändern, den man in Wien unterwürfig hofierte, obwohl er tags zuvor den russischen Präsidenten umarmt und als guten Freund bezeichnet hat. Und zu allem Überfluss hat die mehr als untalentierte Außenministerin der größten europäischen Wirtschaftsmacht, Baerbock, vor ein paar Monaten den chinesischen Staatschef Xi Jinping moralisierend als „Diktator“ bezeichnet. Wer glaubt wirklich, dass derartige diplomatische Fehltritte folgenlos bleiben bzw. von den Betroffenen einfach vergessen werden? Dies zeigt auch ein Fauxpas des brasilianischen Präsidenten Lula de Silva 2023 bei einem Besuch Baerbocks, als er einfach keine Zeit für sie hatte. Nicht Russland befindet sich, wie von den Brüsseler Träumern immer selbstherrlich behauptet, in Isolation, nein die EU bewegt sich rasend dorthin bzw. ist auf dem besten Weg in die Bedeutungslosigkeit.

Alexander Neumann, Grünbach am Schneeberg

Erschienen am Mo, 22.7.2024

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