Das freie Wort

Kinder & Smartphone

Mit Interesse habe ich den „Krone“-Artikel und die dazugehörige Frage gelesen. Ich bin dann auf eine andere Frage gestoßen: Wozu braucht der Mensch überhaupt ein Smartphone (Computer „to go“)? Wenn wir offenbar schon das Bedürfnis nach Digitalisierung haben, so wäre ein Standcomputer in der Wohnung ausreichend, um die „notwendigen“ Dinge digital zu erledigen. Dass jeder Mensch auf der Straße einen Hochleistungscomputer im Taschenformat mit sich herumtragen muss, das ist meines Erachtens nach ein Bedürfnis (ein nicht vitales!), das uns von Technokraten, der Wirtschaft und der Industrie eingeredet wird und gewünscht ist. Damit wird viel, viel Geld gemacht. Das Wohl der Menschen bleibt komplett außer Acht. Offenbar sind wir Menschen auch nicht in der Lage, uns selbst zu schützen. Vor der Verführung, die diese Geräte mit sich bringen. Ständig online. Ständig verbunden mit einem toten Gerät, das wie eine Nabelschnur inzwischen an Jung und vor allem auch an Alt herunterhängt. Zwischen 80 und 90 Prozent der Tätigkeiten auf dem Smartphone sind Nonsens. Spiele, Filme, Videos und (un)soziale Medien. Die Big Player freut es. Brot und Spiele wie bei den Römern. Das Zwischenmenschliche, die vitalen Bedürfnisse verschwinden immer mehr und werden bald gar nicht mehr vorhanden sein. So, wie bekannte Hirnforscher sagen, „digitale Kompetenz“ gibt es nicht. So, wie es auch kaum Kompetenzen für einen Spielsüchtigen oder Zigarettensüchtigen gibt. Jetzt haben wir alle noch die Möglichkeit, uns gegen die Rundumüberwachung, die Rundumbespaßung und die Rundummanipulation zu wehren, indem wir ein Smartphone verweigern und uns das Internet über einen verkabelten Computer zunutze machen. Die digitale Spur des Menschen durch mobiles Internet ist das neue Gold, das sollte jedem klar sein, bevor er sich selbst und seinem Kind so ein totes Ding in die Hand drückt

Ingrid Ederer, Hollabrunn

Erschienen am Di, 23.7.2024

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