Sehr geehrter Herr Hacker, nach Ihrem Verständnis sind meine Geschwister und ich bei Skiurlauben in Kitzbühel und am Arlberg in bitterer Armut aufgewachsen. Selbstverständlich wurden Kleidung und andere brauchbare Dinge weitergegeben, auch unter Cousinen und Cousins. Später haben wir teilweise auch begeistert auf alte Kleidungsstücke aus der Jugend unserer Eltern und anderer Verwandter zurückgegriffen. Auch meine Kinder sind unbeschadet damit aufgewachsen, dass Brauchbares auch im Freundeskreis getauscht oder gebraucht gekauft werden kann. Sie werden es nicht glauben können, aber auch eine gute gebrauchte Schultasche kann durchaus auch in diesem Jahrtausend die gesamte Volksschulzeit problemlos überstehen. Ich bin stolz auf meine Kinder, die auch als Erwachsene in der Lage sind, auf Gebrauchtes zurückzugreifen. Ich weiß, dass Einkaufen von vielen als Kampfsport betrieben wird, ohne Rücksicht auf Ressourcen und Arbeitsbedingungen. Das hat in meinen Augen aber nichts mit Reichtum, sondern nur mit zunehmender Rücksichtslosigkeit zu tun. Wer das auch noch fördert, sollte sich meiner Meinung nach schämen.
Andrea Dietl, per E-Mail
Erschienen am Sa, 10.8.2024
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