Natürlich bin auch ich dafür, dass man Terrorismus so effizient wie möglich und rigoros bekämpft. Aber leider ist der Grat zwischen sinnvollen Abwehrmaßnahmen und totaler Überwachung ziemlich schmal. Daher ist es unbedingt notwendig, an die Sache mit Vernunft und Augenmaß heranzugehen und nicht mit sturem Blick auf einen Anlassfall über das gewünschte Ziel hinauszuschießen. Bei den derzeit handelnden Politikern bin ich mir da nicht so sicher. Wenn zum Beispiel zukünftige fehlgeleitete Wahnsinnige aus dem Scheitern des Attentats auf das Taylor-Swift-Konzert ihre Lehren ziehen, werden sie möglicherweise zu der Erkenntnis gelangen, dass die weitaus sicherste Kommunikationsform für ihre Zwecke der gute alte handgeschriebene Brief ist. Selbst die fähigsten ausländischen Geheimdienste hätten Österreich nicht vorwarnen und auf den Typen aufmerksam machen können, wenn er sich nicht der neuen „Errungenschaften“ für seine Kommunikation bedient hätte. Dieser Gedanke wiederum könnte einen Innenminister, der den gleichen Vornamen trägt wie ich, auf die Idee bringen, dass man auch über das Post- und Briefgeheimnis nachdenken sollte. Und dann, spätestens dann landen wir irgendwann in Teufels Küche!
Gerhard Hintermeier, St. Pölten
Erschienen am Di, 20.8.2024
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