Am Beginn des neuen Schuljahres müssen viele Schüler zu einer Nachprüfung antreten, und es stellt sich die Frage, warum die Schulen den Lehrstoff immer weniger vermitteln können. Als Folge von Lerndefiziten müssen Schüler unterstützt werden oder oft teure Nachhilfe in Anspruch nehmen. Kinder, für welche Nachhilfe unerschwinglich ist, bleiben auf der Strecke. Eigentlich sollte unser Schulsystem in der Lage sein, alle Kinder ausreichend zu fördern und zu unterstützen. Die Realität sieht leider anders aus. Durch Notendruck und Fehler im Bildungssystem wurde im vergangenen Jahr österreichweit von 167.000 Schülerinnen und Schülern Nachhilfe in Anspruch genommen, wofür 122 Millionen Euro ausgegeben wurden. Im Schnitt mussten die Eltern dafür 720 Euro aufbringen. Nachdenklich stimmt, dass auch immer mehr Volksschüler Nachhilfe in Anspruch nehmen müssen, um Grundkompetenzen wie Lesen und Schreiben zu lernen. Eine Möglichkeit für eine kostenlose Unterstützung ist der Ausbau von Ganztagesschulen, wo eine kostenlose Förderung der Kinder möglich wäre. Eine transparente Schulfinanzierung und die Ausstattung der Schulen mit entsprechenden finanziellen Mitteln ist dafür Voraussetzung. Auch wenn sich viele Eltern im Rahmen ihrer Möglichkeiten um ihre Schützlinge kümmern, kann ein Versagen der Schule und dringender Handlungsbedarf des Bildungsministeriums nicht geleugnet werden.
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