Das freie Wort

Baustelle Bildung

Trotz enormer finanzieller Mittel für den Bildungsbereich ist der Output maximal Mittelmaß. Etwa jeder fünfte Schulabgänger kann weder sinnerfassend lesen oder schreiben und hat massive Mängel in Mathematik. Schulische Bildung wird mehr als Last denn als Lust, Wissen zu erwerben, empfunden. Die Schulpflicht mehr als lästige Pflicht verstanden, die es mit geringstmöglichem Aufwand zu erledigen gilt. Der Bildungsbereich ist eine Riesenbaustelle, die politischen Parteien diktieren mit ihren verkrusteten, ideologisch verblendeten Vorstellungen, welche Inhalte den jungen Menschen vermittelt werden. Die Pädagogen müssen Erziehungsversäumnisse der Eltern ausgleichen, immer mehr Verwaltungsaufgaben übernehmen und kulturelle Unterschiede in der Klasse ausgleichen. Anforderungen, die im vollen Umfang niemand erfüllen kann. Die Standesvertretung der Lehrer wehrt sich sehr engagiert und höchst erfolgreich gegen jede größere Reform des Bildungsbereiches, die Erwartungen und Bedürfnisse der Schüler, Eltern und Gesellschaft sind dabei nachrangig. Bildungsexperten und an der schulischen Werkbank stehende Pädagogen zeigen auf, wo Handlungsbedarf besteht, doch ihre Beiträge werden kaum beachtet. So wird unser Land weder fit für die globale Herausforderung noch das Lernen und Bildung attraktiver. Im harten internationalen Wettbewerb wird künftig nur der bestehen, der bestmöglich ausgebildet ist und bereit ist, sich ständig weiterzubilden. Der wertvolle Rohstoff Wissen und Bildung wird in unserem Land nicht als solcher erkannt und daher viel zu wenig genutzt. Bleibt nur zu hoffen, dass die künftige Regierung mutig genug und auch willens ist, die ewige Baustelle Bildung auf völlig neue Beine zu stellen, und den drin-gend notwendigen Neu-start ermöglicht.

Franz Peer, Linz

Erschienen am Di, 10.9.2024

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