Noch vor wenigen Jahren konnte der Tourist auf der linken Donauseite einen der durchgehenden Züge von Linz nach Wien/Franz-Josefs-Bahnhof benützen; das ist nun nicht mehr möglich, weil die atemberaubend schöne hochwassersichere Strecke aus kommerziellen Gründen aufgegeben wurde. Die Politik ist nicht imstande, den 6 km langen Abschnitt der elektrifizierten Mariazellerbahn nach Gußwerk zu erhalten, und die steirische Südostbahn wartet seit Ende des 2. Weltkrieges auf die Elektrifizierung. Traditionsreiche Strecken (Ybbstalbahn, Gerichtberg, Stammersdorf–Mistelbach, die Liste ließe sich beliebig verlängern) wurden stillgelegt, das österreichische Schienennetz gleicht mehr einem Emmentaler, während der Schweizer Bahnverkehr floriert und ausgebaut wird. Und für diese Rumpf- und Schrumpf-Infrastruktur traut sich das Verkehrsministerium ein überteuertes Klimaticket anzupreisen. Das erinnert an einen Kapitän, der für seinen untergehenden Seelenverkäufer noch Fahrkarten verhökert!