Es gibt wesentlich mehr Schafe und offenbar auch mehr Esel in Österreich, wie auch weltweit, als Wölfe. Würden wir den Artenschutz bzw. die Biodiversität ernst nehmen, ergäbe sich der absolute Schutzstatus des Wolfes. Jedoch wird die Jagd- und auch die Tierzüchter-Lobby nicht eher ruhen, bis der letzte Wolf sein Leben ausgehaucht hat. Zitat: „Nur ein toter Wolf ist ein guter Wolf.“ Die EU, die bisher ihre schützende Hand über den Wolf hielt, hat seinen Schutzstatus herabgesetzt und damit massiv aufgeweicht. Das ist der Anfang vom absehbaren Ende. In Österreich wird das allerdings nicht viel ändern, da wird jetzt schon fleißig geschossen. Im gesamten österreichischen Staatsgebiet, von dem 48% Wald ausmachen und 3% Nationalparkfläche, leben derzeit nach absolut seriöser WWF-Erhebung, noch etwa 30 Wölfe nach den 5 angenommenen Rudeln und eine Handvoll Einzelwölfe auf Wanderschaft. Im Jahr 2022 konnten noch 7 Rudel, 2023 noch 6 Rudel und 2024 nurmehr 5 Rudel nachgewiesen werden, jedes Rudel besteht aus etwa 4–6 Individuen. Das heißt, wir haben derzeit gerade noch etwa 30 Wölfe! Seit 2022 wurden 17 abgeschossen, also mehr als die Hälfte, und das trotz derzeit noch strenger EU-Schutzbestimmungen, um die sich offenbar niemand schert. Man muss kein Rechenkünstler sein, um sich auszumalen, dass die endgültige Eliminierung des Wolfes, wenn es keine Gegensteuerung gibt, bald Realität sein wird, und das, obwohl es keinen einzigen Vorfall von Verletzung oder gar Tötung eines Menschen gegeben hat. Da der Wolf allerdings Fleisch fressen muss, er hat da leider keine Alternativen, ist sein Untergang besiegelt. Nichts, was die satten Gewinne der Jäger oder Tierzüchter schmälern könnte, wird geduldet. Und da geht es keineswegs um den Wolf allein. Andere Beutegreifer und Fleischfresser betrifft das ebenso. Das Ganze ist beschämend und und traurig. Jedoch weder Scham noch Trauer wird über die Jagdlobby obsiegen und imstande sein, auch nur ein einziges Tier retten.
Eva Schreiber, per E-Mail
Erschienen am Fr, 27.9.2024
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