So wie es jetzt aussieht, kommt die Koalition der Verlierer, vielleicht aufgepeppt durch die Neos, die ja unbedingt auch einmal regieren möchten. Deren Frontfrau Beate Meinl-Reisinger kann es gar nicht mehr erwarten, Reformen in Österreich zu veranstalten, wobei sie nicht genau sagt, welche sie meint. Was sie unbedingt will, ist ein Ministerium, und zwar das der Finanzen. Wenn die Neos dann zwischen ÖVP und SPÖ aufgerieben und nur als Mehrheitsbringer im Parlament gebraucht werden, wird die Dame weder Reformen noch das gewünschte Ministerium bekommen. Wenn aber die FPÖ außen vor gelassen wird, dann wird sie bei der nächsten Wahl in fünf Jahren wahrscheinlich die Absolute haben, und ein möglicher freiheitlicher Bundespräsident – Norbert Hofer stand ja schon einmal knapp davor – wird sie gerne angeloben. Der alte Kaiser Franz Joseph sagte einmal: „Hast du einen Rebellen, mach ihn zum Minister!“ Nur Wolfgang Schüssel wusste, wie das geht, und hat sich zuerst von Haider zum Kanzler küren lassen und ihn dann samt seiner Partei ins Ausgedinge nach Knittelfeld geschickt.
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