Das freie Wort

Ein Kreuz mit den Kreuzerln

Die Menschheit ist gerade dabei, ihren Planeten zugrunde zu richten, aber niemanden scheint dies zu stören. Immerhin haben bei den letzten Wahlen jene Parteien eine auf den Hut bekommen, die sich nachweislich etwas mehr Gedanken über die Zukunft unserer Erde machen als andere. Und dieser Hut brennt bereits, woran die Amerikaner derzeit schmerzlich erinnert werden. Es sind die „grünen“ Parteien, die bei Wahlen gerade dafür „abgestraft“ werden, dass sie sich als einzige um das Klima zu kümmern scheinen. Sind es ihre unbequemen Botschaften, die sie zu verkünden haben und die ihnen angelastet werden? Wie etwa jene, dass man mit den Ressourcen haushalten muss, dass man Wirtschaftswachstum nicht um jeden Preis haben kann und dass man der Natur wieder mehr Raum geben muss, statt die Erde weiter zuzupflastern? Oder lastet man den Grünparteien ihre weltoffene Gesinnung an, die sie zur Feststellung befähigt, dass die Welt nicht nur aus neun Millionen Österreichern besteht, sondern dass auch andere ein Recht auf ein lebenswertes Leben haben? Dass man bei Wahlen derart darauf vergisst, mit jenen gemeinsame Sache zu machen, für die „Klima“ nicht nur ein Wort und ein Politikum, sondern ein echtes Anliegen ist, halte ich für bedenklich. Wenn uns auch einmal die Trümmer um die Ohren fliegen, wie das in den USA zu beobachten ist, und von Dörfern nur noch die Kamine sichtbar sind, wie es bei uns schon der Fall ist, dann können wir das Kreuz machen; – weil wir das Kreuzerl wahrscheinlich an der falschen Stelle gemacht haben!

Reinhard Scheiblberger, Niederranna

Erschienen am Di, 15.10.2024

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