Ich frage mich schon, was die Österreicher alles ertragen müssen, was unseren Größen in der Politik so in den Sinn kommt. Da gibt es einmal einen Bundespräsidenten, der ein Wahlergebnis, das nicht in sein Weltbild passt, als ungewöhnliche Situation ansieht, weshalb er der stimmenstärksten Partei traditionswidrig nicht den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen kann. Das ist die eigentliche ungewöhnliche Situation. Da gibt es einen Parteiobmann, der offenbar aus persönlicher Animosität nicht mit dem Parteiobmann der wahlsiegenden Partei zusammenarbeiten kann, auch nicht zum Wohle des Staates. Sehr seltsam. Er könnte auch beiseitetreten, dann muss er nicht. Da gibt es Vorstellungen – woher selbige kommen, ist mir noch nicht ganz klar, am ehesten vonseiten der Wahlverlierer –, die sich jetzt schon, bevor überhaupt eine Regierung gebildet wurde, die vielleicht scheitert, mit der Abhaltung von Neuwahlen befassen. Was soll das? Wir haben gerade erst gewählt. Will man so lange wählen, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt? Widerlich alles zusammen!
Gebhard Wehinger, Hall
Erschienen am Do, 17.10.2024
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