Bundespräsident Van der Bellen lässt Kickl im Regen stehen, und der schmollt nun. Vielleicht hätte er den Herrn Präsidenten doch nicht als „Mumie in der Hofburg“ bezeichnen sollen? Aber ich denke, dass Herrn Kickl solche Gedanken gar nicht in den Sinn kommen, denn er gefällt sich ja zu sehr in seiner Opferrolle, die ihm erlaubt, alle anderen als undemokratisch zu bezeichnen – und zugleich darf er wohl weiterhin den Beweis schuldig bleiben, dass er auch zum Regieren fähig wäre. Er weiß natürlich, dass unflätiges Schimpfen und Kritisieren weit mehr seinem aggressiven politischen Auftreten entsprechen, als sachlich und staatsmännisch denken und handeln zu müssen. So gesehen, ist es falsch, ihn von vornherein von jeder Regierungsbeteiligung auszuschließen. Andererseits – und das wird wohl auch der Beweggrund für das Handeln des Herrn Bundespräsidenten gewesen sein: Einen Mann wie Kickl als Kanzler anzugeloben, wäre wohl ein zu großes Risiko für die Rechtsstaatlichkeit unseres Landes, und es ist allemal besser, er schmollt und strickt mit seiner Partei an einer Verschwörungstheorie, statt an Umbauplänen für unsere Demokratie zu basteln, die uns mehr wert sein sollte als das Mitleid mit Kickl im Schmollwinkel!