Das freie Wort

Drohendes Ungemach

Stellen wir uns vor, dass vor uns ein Wirtschaftspakt zur Unterschrift auf dem Tisch liegt, der die eigenen Lebensmittelstandards aushebelt, damit die Gesundheit der Menschen gefährdet und unsere Bauern nicht nur schlecht schlafen lässt. Hand aufs Herz. Wer würde so einen Vertrag unterschreiben und damit auf Schiene bringen? Dieses eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes unglaubliche Szenario ist leider kein Hirngespinst und keine an den Haaren herbeigezogene Verschwörungstheorie. Schon Ende November soll er bittere, erschreckende Realität werden. Da soll nämlich in Brüssel der Mercosur-Pakt unterschrieben werden und in trockene Tücher gepackt werden. Allein schon vom Hausverstand her müsste jeder halbwegs vernunftbegabte wie verantwortungsbewusste europäische Politiker dieses unsägliche Papier mit Inbrunst an Überzeugung in der Luft zerreißen! Und zwar parteiunabhängig. Aber manche machen eben alles zum Wohle von Konzernen und zum Schaden der Menschen. Statt „Haltet den Dieb“ heißt es wieder einmal „Haltet sie auf!“.

Christian Stafflinger, Linz

Erschienen am Di, 5.11.2024

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