Der „Liebesbrief“ Herbert Kickls an die Spitzen der ÖVP-Wirtschaft ist, wenn er ehrlich gemeint ist, sogar nachvollziehbar. Nunmehr sind beinahe zwei Monate nach den Nationalratswahlen vergangen, und es zeichnet sich keine Regierungsbildung ab, der Oberleutnant der Reserve mit Generalsgehabe Karl Nehammer gibt dem Zustandekommen dieser Dreierkoalition eine 50:50-Chance. Ich frage mich, wie soll dies mit dieser Negativeinstellung funktionieren? Angesichts der großen Probleme, die auf Österreich zukommen, braucht es raschest eine Regierung mit Handlungsqualität, gerade die Wirtschaft ist hier gefragt, Druck auf Nehammer zu machen und nötigenfalls dafür Sorge zu tragen, dass Persönlichkeiten der ÖVP mit Reformwillen Nehammer ablösen. Ferien als Ausrede für ein Unterbrechen der Sondierungsgespräche zu gebrauchen, ist angesichts der Situation in der Republik verantwortungslos. Sollte hier nicht bald ein Umdenken passieren, wird Österreich im internationalen Wirtschaftsranking weiter durchgereicht werden. Die Bürger Österreichs werden dafür die Zeche bezahlen müssen.
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