Das freie Wort

Die Tragödie von Magdeburg

Er nutzte gezielt Flucht- und Rettungsweg. Raste rund 400 Meter über den Weihnachtsmarkt durch eine Menschengruppe. Die schockierende Bilanz umfasst bisher fünf Tote, mehr als 200 Verletzte, darunter viele Schwerverletzte. Der 50-jährige Täter stammt aus Saudi-Arabien, lebt seit 2006 in Deutschland. Er arbeitete als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, war als islamkritischer Aktivist bekannt, ein bekennender AfD-Anhänger. In sozialen Netzwerken verbreitete er wirre Verschwörungstheorien. Während des Trauergottesdienstes in Magdeburg marschierte ein rechter Mob auf. Statt Mitgefühl für Opfer und Angehörige zu zeigen, wird der Anschlag instrumentalisiert. Rechte Kreise ignorieren mal wieder Fakten und Tatsachen, um mit Hass und Angst für die eigenen Zwecke Zuspruch zu sammeln. Auch das ist nicht zu fassen! Kein Anschlag lässt mich kalt. Natürlich müssen Behörden endlich etwaigen Hinweisen uneingeschränkt nachgehen können. Natürlich muss sich Europas Asylpolitik endlich ändern. Aber nicht nur Terroristen und radikale Einzeltäter sind ein Sicherheitsrisiko, sondern auch rechtsextreme Parteien und Gruppierungen mit radikalen Tendenzen.

Christian Stafflinger, Linz

Erschienen am Di, 24.12.2024

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