Das innenpolitische Geschehen der vergangenen Tage wirft die Frage auf, was das Wort der Politiker wert ist. Kann man den Volksvertretern noch trauen? Wenn man die Felle davonschwimmen sieht, man Gefahr läuft, nicht mehr am Futtertrog mitnaschen zu können, ist jedes Mittel recht, um auch in Zukunft das Erreichte abgesichert zu wissen. Man biedert sich der stimmenstärksten Partei an, lässt das Geschehene in Vergessenheit geraten und gibt vor, aus reiner Vernunft im Sinne einer raschen Regierungsbildung gehandelt zu haben. Der Wähler jedoch lässt sich von dieser zur Schau gestellten Selbstlosigkeit nicht täuschen, dem ist eine Politik der Wendehälse zutiefst zuwider, auch wenn dies so mancher Politiker nicht wahrhaben will. Als älterer Erdenbürger, der Nachkriegsgeneration angehörend, erinnert man sich gerne an die Zeiten zurück, in denen das Verbindende und nicht das Trennende im politischen Alltag praktiziert wurde; als Gehässigkeiten nicht auf der Tagesordnung standen, als dem politischen Gegenüber noch Respekt gezollt wurde, als Handschlagqualität die Politik auszeichnete und man es als Privileg ansah, dem Volk dienen zu können. All diese Tugenden fielen einer Politik zum Opfer, welche gezeichnet ist von Machtgehabe, Gier, Aversionen und gegenseitigen Schuldzuweisungen, wobei auch der eingetretene Wohlstand das Seine dazu beigetragen hat. Es liegt an den Politikern, (nicht an allen, es gibt auch rühmliche Ausnahmen) an ihrem schlechten Image zu feilen, indem man auch hinterfragt, was zur Politikverdrossenheit der Bevölkerung führte und worin der Grund liegt, sich immer weiter vom Volk entfernt zu haben.
Helmut Maschat, Wien
Erschienen am So, 19.1.2025
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