Derzeit wird die Medienlandschaft von den Verhandlungen über die Regierungsbildung zumindest zeitweise beherrscht. Nun werden auch schon erste Maßnahmen bekannt, die die nächste Regierung treffen möchte, um vor allem das Budgetdefizit in den Griff zu bekommen. Da wird schwerpunktmäßig über Einschränkungen und Kürzungen berichtet, welche die Bevölkerung betreffen werden. Mit keinem Wort aber wird erwähnt, ob auch die Politiker ihren Anteil an diesen Einsparungen leisten wollen oder müssen. Ich darf hier an eine gewisse Frau Kahr erinnern, Bürgermeisterin von Graz, die sehr wohl auch ihren Verdienst eingeschränkt hat, um den Stadtsäckel zu entlasten und das eingesparte Geld Bedürftigen zukommen zu lassen. Das nenne ich bürgernah und ein vorbildliches Zeichen für die Bevölkerung. Meiner Meinung nach wäre unsere mehr als gut verdienende Politikerriege gut beraten, ähnliche Ansätze in den Raum zu stellen und durchzusetzen, als Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung, die dieses Budgetloch nicht verschuldet hat. Aber vielleicht glauben ja unsere Volksvertreter, dass sie so schwer arbeiten, dass ihnen dieses Salär gänzlich zur Verfügung stehen sollte. Wenn ich an unseren Bundespräsidenten denke, kommen in mir große Zweifel auf – aber nicht nur bei ihm.
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