Man liest es und schüttelt den Kopf: Nach einer Eisdisco in Klagenfurt wurde ein 13-Jähriger von einer Horde Jugendlicher verprügelt. Mindestens acht Schläger, umgeben von Schaulustigen, die es offenbar interessanter fanden, den Vorfall passiv zu beobachten als einzugreifen. Die Täter flüchteten – die Zivilcourage gleich mit. Es scheint, als hätten wir uns daran gewöhnt, bei Gewalt lieber wegzusehen, als den Mut zum Einschreiten aufzubringen. „Man will sich ja nicht einmischen“, heißt es dann. Oder: „Das geht mich nichts an.“ Doch wenn das Mitgefühl an der Garderobe abgegeben wird, weil es unbequem ist, sollten wir uns fragen: Was läuft hier schief? Schärfer gefragt: Wo waren die Erwachsenen? Eltern, die ihre Kinder erziehen, damit sie nicht zu Schlägern werden? Passanten, die den Mut finden, ein klares „Stopp!“ zu setzen, statt nur an der nächsten Ecke zu tuscheln? Und was sagen wir eigentlich den Tätern? „Schlecht gemacht, beim nächsten Mal vielleicht weniger auffällig?“ Dieser Vorfall ist kein Einzelfall, sondern ein Symptom. Ein Symptom dafür, dass Respekt und Empathie zunehmend in der Komfortzone des Wegschauens versickern. Statt Verantwortung zu übernehmen, beklagen wir uns lieber darüber, wie schlimm doch „die Jugend von heute“ sei. Aber halt! Sind wir nicht diejenigen, die dieser Jugend Vorbilder sein sollten? Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Gesellschaftliche Verantwortung klingt auf dem Papier toll, doch wenn es darauf ankommt, ist sie oft nicht mehr als ein leeres Schlagwort. Und Zivilcourage? Die bleibt offenbar eine verstaubte Tugend für Heldensagen, nicht für die Realität vor einer Eishalle. Vielleicht sollten wir uns daran erinnern, dass wir uns alle ständig entscheiden: für Mut oder Feigheit, für Solidarität oder Gleichgültigkeit. Und vielleicht, nur vielleicht, sollte sich beim nächsten Mal jemand daran erinnern, dass ein 13-Jähriger geprügelt wurde, weil zu viele es vorzogen, nichts zu tun.
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