„Zurück an den Herd“, so die Vorstellungen blau regierender Männer. Hm, wie soll das denn gehen? Nach Kinderzeiten werden Pensionen massiv gekürzt, die Chance, am Arbeitsmarkt noch jemals unterzukommen , beträgt in etwa 30%. Männer können großteils nicht mehr eine Familie erhalten, da die Gehälter nicht hoch genug sind (abgesehen von ein paar Akademiker-Familien). Frauen werden in die Abhängigkeit von Männern katapultiert. Für zugezogene Familien sicher eine gute Idee. Die Kinder werden sicher nicht integriert, die Mütter müssen die deutsche Sprache nicht erlernen, und das Leben in Österreich wird von Parallelgesellschaften noch mehr überflutet. Die Rückentwicklung in das vorige Jahrhundert würde kaum jemandem dienen. Ich weiß nicht, was man sich davon verspricht. Wenn man Frauen aus der Berufstätigkeit nimmt, die großteils ohnehin die schlechtestbezahlten Berufe ausüben, dann möchte ich den Schaden an der Wirtschaft nicht einmal andenken. Auch die Männer sind meist nicht mehr von gestern. Sie haben ja gelernt, ihre Frauen als erfolgreiche und arbeitende Menschen zu respektieren. Diesen Rückschritt brauchen wir doch nicht. Natürlich gibt es auch Frauen, die nicht arbeiten wollen, können oder sich vor dem Leben „da draußen“ fürchten. Diese werden sich sicher um einen Mann umschauen, der sie erhält. Wenn er sie verlässt, landen sie halt auf der Straße. Wer bezahlt die Frauen, die liebend gerne zu Hause bleiben? Wer zahlt für deren Pensionsansprüche ein? Wer erhält sie, wenn sie am Arbeitsmarkt chancenlos geworden sind? Wer versorgt sie, wenn der Mann sie verlässt oder sie es nicht mehr in einer Paarbeziehung aushalten, ohne daran zu erkranken? Ob solche Vorschläge gut durchdacht sind, das würde ich vorerst bezweifeln. Stellen wir uns weiterhin auf die Beine, wir Frauen, die es sehr schwer hatten, uns ein unabhängiges Leben zu ermöglichen, und lassen wir uns von oberflächlichen Annehmlichkeiten nicht in solch eine Falle locken.
Ulrike Hirschbrich, Schwanenstadt
Erschienen am Fr, 24.1.2025
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