Das freie Wort

Sorgen um unser Wasser

Umweltredakteur Mark Perry hat wieder einmal ein extrem heißes Eisen aufgegriffen. Unsere tiefblauen Öko-Ressourcen, wie er es nennt, unsere Gewässer. Wasser ist Leben, Österreich ist ein Wasserreich, jeder glaubt, das muss schon genügen. Unsere Gewässer haben vielfältige Aufgaben. Vom Trinkwasser bis zum Transport der Abwässer. Die Auen sollen Hochwasser binden, sollen das Wasser reinigen, sollen sauberes Grundwasser verteilen und vieles mehr. Mark Perry führt einige Ewigkeits-Chemikalien an, aber hier fehlt der Platz, alle Chemikalien aufzulisten, die ins Wasser gelangen. Die wissenschaftliche Zeitschrift „Research*eu“ hatte vor Jahren in einer Serie darüber berichtet. Rund 100.000 chemische Produkte sind im Handel. Seifen, Deodorants, Reinigungsmittel, Kosmetika usw. Dazu kommen medizinische Produkte sowie Produkte auf Hormonbasis wie die Pille. Werden nicht nur aufgenommen, sondern auch wieder ausgeschieden. All das landet im Abwasser und geht dort untereinander weitere Verbindungen ein. Aus 100.000 Ausgangsprodukten ergeben sich zig Millionen mögliche Mischungen. Das kann man nicht durchtesten. Einige wenige Tests haben gezeigt, diese rufen Stoffwechselerkrankungen hervor, Störungen des Blutdrucks usw., bis zu bösartigen Tumoren. Und diese neuen Verbindungen kommen mit dem Grundwasser in die Pflanzen und somit in unsere Nahrungskette. Herkömmliche Kläranlagen können das nicht ausfiltern. Aber die Schweizer haben per Volksentscheid beschlossen, ihre 100 größten Kläranlagen werden mit zusätzlichen Reinigungsstufen ausgestattet, die solche Mikroschadstoffe ausfällen. Die Kosten sind 1,2 Milliarden Franken. Pro Kläranlage also 12 Millionen Franken. Ein Klacks für die Volksgesundheit. Aber bei uns interessiert sich außer unserem Umweltredakteur Mark Perry niemand dafür.

Helmut Belanyecz, Wien

Erschienen am Mi, 29.1.2025

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