Seit dem Regierungswechsel in den USA zu Jahresbeginn ist die Welt nicht mehr dieselbe. Zeitenwende drückt die Realität zu wenig aus. Die Auftritte und Töne von Trump und seinen Gefolgsleuten haben Europa in Schockstarre versetzt. Auf der Sicherheitskonferenz in München hat Vizepräsident Vance Europa respektlos die Leviten gelesen. Die Spitzen Europas glaubten, im falschen Film zu sein. Es folgten zwar einige völlig wirkungslose Protestnoten, aber das war es dann schon, denn mehr hat Europa nicht im Köcher. Empörtes Aufschreien Europas ist zu wenig und vor allem völlig vergeblich. Vielmehr wäre ein In-sich-Gehen Europas notwendig, um dann zu begreifen: Europa hat sich jahrzehntelang unter den Schutzschirm Amerikas gestellt und sich dort sicher gewähnt und dabei die notwendige Eigenleistung zur europäischen Sicherheit nicht nur vergessen, sondern ignoriert. Sie haben in Amerika die Gluckhenne gesehen, unter der sie wie Küken Zuflucht finden können, wenn es einmal ernst werden sollte. Dass da einmal einer in Washington sitzen könnte, der auf das in seinen Augen bedeutungslose und lästige Europa pfeift und seine schützende Hand einfach zurückzieht, daran hat man nie gedacht. Eine unglaubliche kollektive Kurzsichtigkeit! Europa hat sich bezüglich seiner Positionierung auf dem globalen Parkett völlig falsch eingestuft und seine im Sinkflug befindliche Bedeutung im globalen Spektrum nicht wahrgenommen. Europa hat seinen zunehmenden Bedeutungsverlust nicht wahrgenommen. Eine unglaubliche kollektive Fehleinschätzung! Die Europäische Union ist keine wirkliche Union. Sie hat keine gemeinsame Stimme, keine gemeinsame Sicht der Dinge, keinen gemeinsamen Wertekatalog, keine gemeinsame Zielrichtung. In paneuropäischer Euphorie hat die EU sich Passagiere ins Boot geholt, die zwar am wirtschaftlichen Kuchen mitnaschen wollen, aber die europäischen Grundwerte nie anerkannt haben. Sie bremsen und blockieren die EU, allen voran Viktor Orbán, statt sich an ihrer Grundidee zu beteiligen. Großbritannien hat man ziehen lassen. Die Mehrheit der Europäer, die entschieden für eine liberale Demokratie einsteht, wird weniger. Autoritäres Regieren ist auch in Europa im Aufwind. Viele europäische Länder kommen mit sich selbst nicht klar, schlittern zunehmend in eine Zerreißprobe zwischen links und rechts. Das kleine Österreich beispielsweise bringt keine Regierung auf die Reihe. Der Anführer der stimmenstärksten Partei lobt Putin, der Europa verachtet, und Trump, der Europa fallen lässt. Eingeklemmt zwischen den beiden, schaut unsere Lage nicht rosig aus. Deutschland taumelt in Neuwahlen und verbittet sich vergeblich jegliche Einmischung der Trump-Administration in den Wahlkampf. Viele Mitglieder der EU stehen selbst auf wackeligen Beinen und müssen froh sein, wenn ihnen das gelingt. Die Außenansicht der EU ist erbärmlich, aber die EU mit ihrer Sicht von innen hat das nicht kapiert. Europa hat in völliger Selbstüberschätzung nicht erkannt, dass es in der Entwicklung neuer Ideen, Strategien, Lösungen, Notwendigkeiten etc. von anderen Regionen und Erdteilen überholt worden ist. Europa ist im globalen Ranking abgestürzt, hat es aber (noch) nicht gemerkt. Europa hat die notwendigen Schritte in die Zukunftsfähigkeit einfach verschlafen. Die Karten Europas sind denkbar schlecht. Am Tisch, wo mit diesen Karten gespielt wird, haben wir keinen Platz.
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