Im Interview wird der Finanzminister Markus Marterbauer gefragt, ob wir uns diesen Sozialstaat im Moment nicht mehr leisten können. Einen Sozialstaat, der für unsere Pensionen, Bildung, Gesundheit und Wohnraum sorgt, sollen wir uns jetzt wirklich nicht mehr leisten können? Letztendlich wird dieser Sozialstaat, auf den sich unser Wohlstand stützt, von unserer harten Arbeit finanziert. Also wir leisten ihn uns sowieso mit unserer Leistung! Gleichzeitig wird eine kleine Schicht von Superreichen in der Gesellschaft immer reicher, während alle anderen immer ärmer werden. Und hier dürfen wir keine Illusionen haben: Der Vermögenszuwachs der Superreichen der letzten Jahre ist nicht auf Kosten der Ärmeren passiert, sondern auf Kosten der Mittelschicht. Das hat die Kaufkraft und die Konsumlaune der österreichischen Mittelschicht ausgelaugt, und infolgedessen wurde unsere Volkswirtschaft in eine Rezession katapultiert. Deshalb würde ich dem Finanzminister eher folgende Frage stellen: Wie lange können wir uns die wachsende Ungleichheit zwischen Superreichen und allen anderen noch leisten?
José Curado, Klosterneuburg
Erschienen am Mo, 17.3.2025
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