Altersdiskriminierung tritt in vielen Bereichen auf. Das analoge Leben stellt viele Seniorinnen und Senioren zunehmend vor Probleme, womit eine entsprechende Rücksichtnahme auf diese Altersgruppe wichtiger wird. Ob Behördenwege, Förderansuchen, krankheitsbedingt erforderliche Termine, Einschränkungen bei Kreditvergaben oder Versicherungen, überall hält die Digitalisierung Einzug. Trotzdem ist es für viele Ältere unbedingt notwendig, dass sie ihre Erledigungen auch ohne Computer und Smartphone erledigen können. Auch die endlose Diskussion um die Finanzierung der Pensionen ist diskriminierend. Im Gegensatz zu den Pensionen sind Ausgaben im Rahmen des Sozialstaates, im Asylwesen oder großzügige Hilfen für andere Länder anscheinend kein Problem. Oft wird damit argumentiert, dass Österreich eines der reichsten Länder der Welt ist. Wie sollen Pensionistinnen und Pensionisten angesichts dieser Fakten verstehen, dass sie für die Budgetsanierung rund drei Milliarden Euro beitragen „dürfen“. Dazu kommen noch rund 320 Millionen Euro durch die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge, welche im von ihnen nicht verschuldeten Budgetloch verschwinden. Mit der laufenden Verunsicherung über die Finanzierbarkeit der Pensionen wird ein Neidkomplex geschürt und die ältere gegen die jüngere Generation ausgespielt. Die Seniorinnen und Senioren fordern eine bestmögliche Unterstützung bei der Erledigung ihrer Anliegen, auch ohne Internet und Computer. Zudem erwartet die ältere Generation, die ein Leben lang hart gearbeitet und Steuern und Beiträge bezahlt hat, dass die diskriminierende Diskussion um ihre Pensionen mit mehr Respekt geführt wird. Die Damen und Herren auf der überladenen Regierungsbank wie auch die zahlreichen Experten sollten sich bewusst sein, dass auch sie irgendwann in Pension sein werden und mit Achtung und nicht nur als „Kostenfaktor“ behandelt werden möchten.
Mag. Hans Rankl, St. Pölten
Erschienen am Do, 20.3.2025
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