Bluthochdruck hat einen Vorteil: er tut nicht weh. Er hat aber auch einen großen Nachteil: Er tut nicht weh, ist aber zugleich der wichtigste Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Das einzig zuverlässige Werkzeug, Bluthochdruck zu bemerken ist das Blutdruckmessgerät. Die größte Sicherheit gibt die regelmäßige Selbstmessung, aber auch beim Arzt und in der Apotheke können die Werte gemessen werden. Das zahlt sich aus, weil die therapeutischen Möglichkeiten einen erhöhten Blutdruck zu senken exzellent sind.
Wissenschaftlich geprüft von Dr. Christoph Powondra, Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM)
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) tritt in 90% der Fälle ohne besondere Ursache oder auslösende Grunderkrankung auf. Es gibt jedoch Risikofaktoren, die Bluthochdruck fördern können. Bevor wir dazu kommen, einige grundsätzliche Informationen:
Bluthochdruck, auch als arterielle Hypertonie bezeichnet ist ein krankhafter Zustand im Blutkreislauf, der das Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall und eine Schädigung der Nieren erhöht. Üblicherweise macht ein hoher Blutdruck keine Beschwerden, weshalb es so wichtig ist, ihn regelmäßig zu messen.
Der Blutdruck eines Menschen wird immer mit zwei Werten angegeben. Wenn ein Arzt über diese Blutdruckwerte spricht, verbindet er die beiden Werte mit dem Wörtchen „zu“. Er sagt also zum Beispiel „Ihr Blutdruck ist 130 zu 80“. In geschriebener Form sieht das dann so aus: 130/80 oder 130/80mmHg. „mmHg“ ist die Einheit des Blutdruckes. Was diese Einheit genau bedeutet, müssen Sie nicht unbedingt wissen und Sie müssen sie natürlich auch nicht dazuschreiben, wenn Sie Ihre Werte notieren. Wenn Sie zum Beispiel „130/85“ schreiben, weiß jeder, was gemeint ist.
Es gibt also einen oberen (=höheren) und einen unteren (=niedrigeren) Blutdruckwert, wobei der höhere zuerst genannt oder geschrieben wird.
Merken Sie sich auf jeden Fall, dass Ihr Blutdruck unter 140/90 liegen sollte!
Und falls Sie es genauer wissen möchten:
Diese Faktoren erhöhen das Risiko, Bluthochdruck zu bekommen:
Eine Reihe von Erkrankungen können ebenfalls zu Bluthochdruck führen. So steckt bei etwa jedem 10. Bluthochdruck-Patienten eine Erkrankung der Niere oder bestimmter Hormondrüsen, wie zum Beispiel der Schilddrüse hinter den hohen Blutdruckwerten.
Manche Medikamente können zu hohem Blutdruck führen. Einige Beispiele sind
Zumeist macht sich ein erhöhter Blutdruck gar nicht bemerkbar. Erst deutlich erhöhte Werte können zu Kopfschmerzen, Nervosität und Schlafstörungen führen.
Zwar ist es für die Betroffenen natürlich angenehm, dass Bluthochdruck meist keine Beschwerden macht, aber dadurch liegt dieser wichtige Risikofaktor für Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. oft im Verborgenen.
Nur regelmäßiges Messen bringt Licht ins Dunkel!
Der Hausarzt bzw. die Hausärztin ist die erste Anlaufstelle für die Diagnose und Behandlung von Bluthochdruck. Auch bei der Vorsorgeuntersuchung misst er/sie Ihren Blutdruck. Da der in der Ordination gemessene Blutdruck oftmals höher als der zuhause gemessene ist, wird Sie Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin zur Selbstmessung motivieren und Ihnen eventuell auch ein Blutdrucktagebuch mitgeben.
In unklaren Fällen und wenn der Bluthochdruck schwierig zu behandeln ist, kann Sie Ihr Hausarzt zu einem Facharzt bzw. einer Fachärztin für Innere Medizin (Internist:in) schicken. Diese/r kann dann weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchführen und die Behandlung falls notwendig anpassen. Er/sie kann auch durch den hohen Blutdruck verursachte Veränderungen am Herz mit einer Echokardiographie (Herzultraschall) feststellen.
Bewegung kann ein wirksames Mittel gegen Bluthochdruck sein. Ein Physiotherapeut bzw. eine Physiotherapeutin kann Ihnen einfache statische (isometrische) Kraftübungen zeigen und Ihnen einen Plan für regelmäßiges moderates Ausdauertraining erstellen.
Der Diätologe bzw. die Diätologin kann Sie beraten, in welchen Lebensmitteln besonders viel Salz enthalten ist und wie sie sich möglichst salzarm ernähren können. Auch unabhängig vom Salzkonsum kann Ihnen der Diätologe bzw. die Diätologin Tipps für eine gesunde Ernährung geben.
Ihre Apotheke berät Sie wie immer bei Fragen zur richtigen Einnahme der Blutdruck-Medikamente und möglichen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Sie kann Ihnen auch Empfehlungen für pflanzliche Arzneimittel zur Blutdrucksenkung sowie zur allgemeinen Herz-Kreislauf-Vorsorge geben.
Wenn die Blutdruckwerte sehr rasch über 180 beim 1. Wert und/oder 120 beim 2. Wert ansteigen, spricht man von einer Bluthochdruck-Krise. Wenn ihr Hausarzt den Eindruck hat, dass der Blutdruck weiter ansteigen und es zu Komplikationen kommen könnte, wird er den Transport in eine Notaufnahme veranlassen.
Mit diesen Maßnahmen können Sie Ihren Blutdruck senken und etwas für Ihre Gesundheit tun:
Hier einige allgemeine Tipps zur Änderung Ihres Lebensstils:
Von einer Bluthochdruck-Krise spricht man, wenn der obere Wert in kurzer Zeit über 180mmHg ODER der untere Wert über 120mmHg ansteigt, oder wenn beide Werte über diese Schwellen ansteigen. Wenn das bei Ihnen auftritt, kann es sein, dass Sie auch Beschwerden entwickeln. Mögliche Symptome sind: • Kopfschmerzen • Benommenheit, Schwindel • Nasenbluten • Innere Unruhe und Schlafstörungen Eine Bluthochdruck-Krise sollte möglichst rasch behandelt werden – gehen Sie also umgehend zum Arzt oder rufen Sie die Rettung oder den Ärztefunkdienst an!