Raue Haut ade!

27.05.2024

Schuppige, juckende Stellen und Rötungen sind ein Alarmzeichen für trockene Haut. Wie Sie das größte Organ davor schützen können.

In der kalten Jahreszeit Wasser- und Fettverlust mit reichhaltigen Pflegeprodukten ausgleichen Jetzt taucht sie verstärkt wieder auf: Trockener Haut fehlt Feuchtigkeit, aber meist auch Fett. Die kalte Jahreszeit begünstigt dieses weit verbreitete Problem. An sehr trockenen Stellen können sich sogenannte Trockenheitsekzeme bilden. 

Die äußere Hautschicht wird von einem Schutzfilm überzogen, eine Mischung aus Wasser, Fetten (Lipide), Hornzellen, Talg und Schweiß, der vor Austrocknung, schädlichen Stoffen und Mikroorganismen schützt. Bestimmte Eiweißbausteine und Harnstoff binden die Feuchtigkeit. Sinken die Temperaturen, wird weniger Talg produziert, was auch den Säureschutzmantel beeinträchtigt. Wenn uns kalt ist, ziehen sich die Blutgefäße zusammen, die Haut wird weniger durchblutet und damit verringert sich die Zufuhr von Nährstoffen. In Folge verlängert sich auch die Erneuerung der Hautzellen. 

Dazu kommt trockene Heizungsluft (bei Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent feuchte Tücher aufhängen) und häufiges Händewaschen. Im Winter leiden daher auch Menschen mit Neurodermitis stärker unter Beschwerden wie starkem Juckreiz, Entzündungen und schuppiger Haut. 

Die Wintercreme ist angesagt 
Passen Sie daher unbedingt Ihre Pflege an. Die leichten, sehr feuchtigkeitsbetonten Sommer-Cremes tauschen Sie nun am besten gegen reichhaltige Texturen, die neben Feuchtigkeit auch wertvolle Öle und feuchtigkeitsbindende Stoffe enthalten wie etwa Urea (Harnstoff) oder Hyaluronsäure. Die passenden Pflegecremes und Lotionen sollen den Fettanteil in der äußersten Schicht erhöhen und den Wasserverlust verringern. Rückfettend wirken z. B. Allantoin und Panthenol. 

Nur nicht spröde werden
Wertvolle Öle wie Mandel-, Argan-, Oliven-, Avocadoöl oder Sheabutter machen raue Haut wieder samtig weich. Einen Tropfen auf dem Mund verteilen und spröde Lippen gehören der Vergangenheit an. Sie möchten auf Lippenstift nicht verzichten? Solche mit Hyaluronsäure oder Bienenwachs, Aloe Vera und pflanzlichen Ölen halten die Lippen geschmeidig. Auch bei den Lippenstiften gibt es schon ein großes Angebot auf dem Gebiet der Naturkosmetik. Reinigungsprodukte entfernen Schmutz aber auch Fett. Daher sollten sie nicht zu aggressiv sein. 

Für das Gesicht milde Mittel ohne Alkohol verwenden, deren pH-Wert zwischen 4 und 6,5 beträgt. Besonders im Winter eignen sich sogenannte hydrophile Reinigungsöle sehr gut. Es handelt sich um wasserlösliche Öle, die sich daher gut abwaschen lassen. Reinigungsprodukte, egal ob im Gesicht oder auf dem Körper angewendet, sparsam auf die nasse Haut auftragen und danach gut abspülen. 

Empfindlich? Nicht rubbeln!
Trockene, zu Entzündungen neigende Haut, mag es nicht, nach der Dusche mit einem Handtuch abgerubbelt zu werden. Besonders Neurodermitis-Haut will neben der individuell verordneten medizinischen Therapie sanft behandelt und gepflegt werden. Abtupfen und auf die noch leicht feuchte Haut die für das Hautleiden geeignete Pflegecreme, Lotion oder Öl (in der Apotheke beraten lassen) mit sauberen Händen auftragen. Tipp: Nicht zu heiß baden oder duschen, weil das zusätzlich die Haut angreift! Außerdem gilt bei trockener Haut: selten in die Wanne, besser ist es, sich kurz warm (um die 35 Grad) abzubrausen. 

Wenig aber regelmäßig
Tragen Sie grundsätzlich Cremes, Gele, Lotionen dünn auf. Sonst ist die Haut wie zugekleistert und kann sogar mit Unreinheiten reagieren. Daher: Weniger Creme, dafür aber häufiger anwenden und vor allem regelmäßig, das gilt besonders für Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis! 

Strapazierten Händen hingegen kann man schon mal eine Extraportion Creme oder Öl gönnen und über Nacht einwirken lassen (Kosmetikhandschuhe anziehen) und die Regeneration der Haut mit speziellen Handmasken unterstützen. Achten Sie darauf, dass Ihre Pflegeprodukte für Problemhaut möglichst natürliche Stoffe enthalten und frei von Substanzen sind, die bekanntermaßen Allergien auslösen können, wie manche Konservierungs-, Farb- oder Duftstoffe.

Wussten Sie…
…dass Lippen keine Talgdrüsen besitzen? Deshalb trocknen sie besonders im Winter leicht aus und brauchen gute Pflege. … mit zunehmendem Alter die Haut weniger Talg produziert? … dass Zucker und Weißmehl sich ungünstig auf das Kollagen in der Haut auswirken? Menschen mit sehr trockener Haut sollten von Lebensmitteln, die reichlich davon enthalten, wenig konsumieren.

Was noch gegen trockene Haut hilft:
• Reichlich trinken, vor allem Wasser, Kräuter- oder Früchtetees, stark verdünnte Fruchtsäfte
• Vorsicht bei Diäten, die kaum Fett enthalten. Sie verstärken Trockenheit, die Haut braucht sogenannte essenzielle Fettsäuren (diese kann der Körper nicht selbst herstellen)! Sie sind z. B. in Fisch, Nüssen, Avocados, Oliven-, Raps- oder Leinsamenöl enthalten.
• Nicht rauchen (beeinträchtigt die Durchblutung), beim Alkohol zurückhalten, weil er der Haut Feuchtigkeit entzieht.

Informationen zum Inhalt
Aktualität
28. Juni 2024
Aktualisiert
22. März 2024
Erstellungsdatum
22. März 2024
Stand der medizinischen Information
Redaktion
KroneMED Redaktion
(Bild: KMM)