Ist man bereits erkrankt, könnte Zink die Dauer der Verkühlung etwas verkürzen. Zur Vorbeugung eingenommen scheint es das Immunsystem eher nicht zu stärken. Rund eine Woche dauert es im Schnitt, bis man eine Verkühlung überstanden hat. Kann Zink dabei helfen? Die Studienlage zeigt ein eher gemischtes Bild. Ist man bereits krank, könnte die Einnahme von hochdosiertem Zink die Krankheitsdauer um etwa zwei Tage verkürzen. Allerdings nur bei Dosen über 85 Milligramm täglich – deutlich mehr als die empfohlene Tagesdosis von 7 bis 16 Milligramm. Eine vorbeugende Einnahme zur „Stärkung des Immunsystems“ scheint hingegen wenig zu bringen. Studien zeigen keinen deutlichen Unterschied in der Erkrankungshäufigkeit zwischen Menschen, die Zink vorbeugend einnehmen, und solchen, die es nicht tun. Zu beachten sind mögliche Nebenwirkungen: Zink kann Übelkeit und Verdauungsbeschwerden verursachen. Nasensprays mit Zink können außerdem in seltenen Fällen zu dauerhaftem Geruchsverlust führen. Zink ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das unter anderem für die Immunabwehr wichtig ist. Der Körper nimmt es normalerweise über Nahrungsmittel wie Fleisch, Milchprodukte und Nüsse auf. Ein schwerer Zinkmangel ist in unseren Breiten sehr selten. Dass mehr Zink auch automatisch ein besseres Immunsystem bedeutet, darauf gibt es keine Hinweise. Die bisherigen Studienergebnisse sind allerdings als vorläufig einzustufen. Denn die Studien haben einige Mängel und lassen sich schlecht zusammenfassen, weil sie sehr unterschiedlich sind. Neue Forschung könnte den Wissensstand in Zukunft noch verändern. Warum bisherige Studien hier nur vorsichtige Antworten geben können, erklärt die Seite Medizin transparent in einem ausführlichen Faktencheck.
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Gesundheit im Faktencheck