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Schützen Probiotika vor Antibiotika-Durchfall?

04.02.2025

Wer schon einmal Antibiotika nehmen musste, kennt vielleicht das unangenehme Begleitproblem: Durchfall. Denn Antibiotika bekämpfen nicht nur die krankmachenden Bakterien, sondern ziehen auch die nützlichen Darmbakterien in Mitleidenschaft. Die Folge ist ein Ungleichgewicht in der Bakteriengemeinschaft des Darmes – dem sogenannten Mikrobiom. Und es kommt zu Durchfall. Können Probiotika – also lebende „gute“ Bakterien – helfen, wenn man sie vorbeugend als Nahrungsergänzungsmittel einnimmt? Bisherige Forschungsergebnisse geben darauf interessante Antworten. Bei Kindern sind die Ergebnisse relativ überzeugend: Wenn sie während der Antibiotika-Behandlung zusätzlich Probiotika einnehmen, sinkt ihr Durchfall-Risiko wahrscheinlich um fast die Hälfte. Von 100 Kindern bekommen dann etwa nur noch 14 Durchfall, statt 25 ohne Probiotika. Bei Erwachsenen scheint die Schutzwirkung etwas schwächer ausgeprägt – das Risiko könnte hier um etwa ein Viertel sinken. Hier könnte das Durchfallrisiko von 20 auf 15 von 100 Betroffene sinken. Allerdings sind die Studien dazu weit weniger aussagekräftig. Beruhigend ist, dass Probiotika kaum Nebenwirkungen verursachen. Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Übelkeit traten bei den Studienteilnehmenden nicht häufiger auf als ohne Probiotika. Nur für Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem sollten bei Probiotika vorsichtig sein. 

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Gesundheit im Faktencheck

Informationen zum Inhalt
Aktualität
05. Februar 2025
Aktualisiert
04. Februar 2025
Erstellungsdatum
04. Februar 2025
Stand der medizinischen Information
Autoren
KroneMED Redaktion
(Bild: KMM)