Wiederkehrende Beschwerden, wie Kurzatmigkeit, chronischer Husten, pfeifender Atem und Brustenge sind typische Anzeichen von Asthma bronchiale. Der Umgang mit der Erkrankung kann herausfordernd sein, aber mit den richtigen Maßnahmen ist meist ein Leben ohne Einschränkungen möglich.
Wissenschaftlich geprüft von Dr. Susanne Rabady, Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM)
Etwa 4-6 Prozent der Bevölkerung leiden unter der chronischen Atemwegserkrankung, die mit der richtigen Behandlung fast immer gut kontrollierbar ist. Für mich als Hausarzt ist es wichtig, dass meine Patient:innen verstehen, wie die Medikamente wirken und woran wir erkennen, dass die Behandlung ausreichend wirkt.
Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege (Bronchien), mit einer verstärkten Neigung der Bronchien, sich zusammenzuziehen. Die Schwellung, die vermehrte Schleimproduktion und die Verengung führen dazu, dass der Widerstand, den die Atemluft überwinden muss, steigt. Ärzt:innen sprechen dann von einer Obstruktion.
Allgemein
Asthmaanfall
Wenn Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin ein Asthma vermutet, kann er oder sie selbst einen Lungenfunktionstest (Spirometrie) durchführen, bei dem Sie über ein Mundstück in einen Schlauch ein- und ausatmen. Anschließend wird er oder sie Sie dann zu einem Lungenfacharzt bzw. einer Lungenfachärztin schicken. Diese:r wird eine aufwendigere Lungenfunktionsuntersuchung machen. Sofern nicht bereits bekannt, wird auch eine Allergieaustestung veranlasst.
Ist nicht nur Ihre erste Anlaufstelle bei Beschwerden, die auf Asthma hinweisen, sondern begleitet Sie in enger Zusammenarbeit mit dem Lungenfacharzt. Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin kann Ihnen auch zeigen, wie Sie Ihren Inhalator richtig einsetzen und mit dem Peakflow-Meter Ihre Lungenfunktion laufend überprüfen können.
Das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen, auch in der Nacht und am Wochenende. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter www.kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter www.gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.
Der Lungenfacharzt bzw. die Lungenfachärztin kann mit einem erweiterten Test eine genaue Bestimmung Ihrer Lungenfunktion durchführen. Auch der Einsatz von sogenannten Biologika, die bei bestimmten Arten von schwerem Asthma helfen können, kann über ihn/sie erfolgen.
Speziell auf die Betreuung von Patienten mit Asthma und anderen Lungenerkrankungen spezialisierte Physiotherapeut:innen können Ihnen spezielle Atemtechniken und Übungen zum Training Ihrer Atemmuskulatur zeigen.
Die Spezialistin, wenn es darum geht, die Erkrankung durch eine Anpassung der Ernährung positiv zu beeinflussen. Gesunde Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht können die Wirkung der medikamentösen Therapie unterstützen.
Ihre Apotheke ist, so wie Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin, Ansprechpartner:in, wenn es um die um die korrekte Anwendung der vom Arzt bzw. der Ärztin verordneten inhalativen Asthmamedikamente geht und ganz generell bei Fragen zur richtigen Medikamenteneinnahme.
Ein gutes Verständnis der Erkrankung und ein konsequenter Einsatz aller medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen, können Ihre Lebensqualität deutlich beeinflussen. Es gibt Rehakliniken, die sich auf Asthma spezialisiert haben und Ihnen unter anderem Übungen zum richtigen Atmen, Bewegungs- und Ernährungstipp, Inhalator-Schulungen und Physiotherapie bieten. Im Rahmen einer speziellen Asthma-Kur können zu einem „Profi“ für Ihre Erkrankung werden und in der Folge ein optimales Selbstmanagement in Zusammenarbeit mit Ihren Ärzt:innen etablieren.
Die gute Nachricht: Sowohl die Entzündung als auch die Verengung der Bronchien lassen durch geeignete Medikamente zum Inhalieren bei regelmäßiger Anwendung gut behandeln. Kortison hemmt die Entzündung und ein oft damit kombinierter Wirkstoff hemmt das Zusammenziehen der Atemwege. Bei leichtem Asthma genügt ein Medikament für den akuten Bedarf, bei schwererem Asthma ist eine Dauertherapie nötig.
Der Lungenfacharzt bzw. die Lungenfachärztin wird die Therapie starten und in der Folge in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt so weit anpassen, dass Ihr Asthma unter Kontrolle ist. Dies bedeutet: Normale Aktivitäten tagsüber, guter Schlaf in der Nacht
Asthma bronchiale wird mit verschiedenen Medikamenten behandelt, die helfen, die Atemwege offen zu halten und Entzündungen zu reduzieren. Die wichtigsten Medikamentengruppen sind:
1. Reliever (Notfallmedikamente) – schnelle Hilfe bei akuten Beschwerden
Diese Medikamente helfen sofort, wenn jemand einen Asthmaanfall hat oder schlecht Luft bekommt. Sie entspannen die Muskeln um die Bronchien, sodass die Atemwege sich weiten.
Dazu gehören Sprays oder Inhalatoren mit sogenannten Beta-2-Sympathomimetika – z.B. Salbutamol, Fenoterol.
2. Controller (Langzeitmedikamente) – verhindern Asthmaanfälle
Diese Medikamente müssen regelmäßig genommen werden, auch wenn keine Beschwerden bestehen. Sie reduzieren die Entzündung in den Atemwegen und verhindern langfristige Schäden.
Beispiele sind:
3. Zusätzliche Medikamente bei schweren Fällen
In schweren Fällen können auch Kortisontabletten oder spezielle Antikörper eingesetzt werden.
Wichtig: Die richtige Anwendung der Inhalationsgeräte ist entscheidend für eine gute Wirkung. Viele Menschen machen dabei Fehler – eine Schulung durch den Arzt bzw. die Ärztin oder den Apotheker bzw. die Apothekerin kann helfen!
Was kann ich tun, wenn ich meine Asthma-Auslöser kenne?
Hier sind weitere Maßnahmen, die helfen können:
Wenn es allergische Auslöser gibt, versuchen Sie diese nach Möglichkeit zu vermeiden:
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin die Möglichkeit einer Allergen-Immuntherapie!
Zeichen einer guten Asthmakontrolle sind:
Anstrengungsasthma (auch Belastungsasthma genannt) bedeutet, dass der oder die Betroffene während oder nach körperlicher Aktivität Atemnot bekommt. Hier sind einige Tipps, um Beschwerden zu vermeiden und trotzdem nicht auf Bewegung und Sport zu verzichten
1. Vor dem Training
2. Die richtige Sportart wählen
Nicht alle Sportarten lösen gleich stark Asthma-Symptome aus. Besonders gut geeignet sind:
3. Während des Sports
4. Nach dem Sport
5. Allgemeine Maßnahmen
Wichtig: Anstrengungsasthma bedeutet nicht, dass Sie auf Sport verzichten müssen! Mit der richtigen Vorbereitung können Sie aktiv bleiben und Ihre Fitness verbessern.