Freundschaft kritisiert nicht in der Stunde des Leidens, sagt nicht nüchtern verständig, "wenn du es so oder so gemacht hättest", sondern öffnet einfach die Arme und spricht: "Ich frage nicht, ich urteile nicht, hier ist mein Herz, daran ruh aus." Wenn man immer im voraus wüsste, wie man handeln müsste, dann gäbe es ja keinen Irrtum. Die Freundschaft rät und warnt vorher, nachher liebt sie. Das nur ist die echte, die falsche macht es umgekehrt.
(Malvida von Meysenburg)