Die seit Beginn der Corona-Pandemie fast allerorts um 50 % gestiegenen Preise für Immobilien beginnen zu stagnieren. Entscheidend dafür sind die veränderten Bedingungen am Finanzmarkt. So führten steigende Kreditzinsen im Vorjahr gleichermaßen zum Rückgang der Immobilien-Nachfrage wie die - seit August 2022 - Verschärfungen bei der Vergabe von Immobilienkrediten für Banken bei der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung".
Vor allem die seitens der FMA (Finanzmarktaufsicht) nun geforderte Eigenkapitalquote von 20 % der Kaufpreissumme (inkl. Nebenkosten) erschweren jungen Menschen den früheren Weg ins Eigentum enorm. Genauso rückt für viele Menschen ein Kauf oder die Errichtung der Wunschimmobilie wieder in weitere Ferne. Zu keiner Zeit bestand jedoch die Gefahr einer sogenannten Immobilienblase, weil die Preise für Immobilien in Österreich und vor allem in Kärnten im internationalen Vergleich nach wie vor auf der günstigen Seite sind. Besonders wenn man den hohen Standard der Bauausführung und Wohnqualität betrachtet.
Ein Ende der dynamische Rallye um die Immobilienpreise
Für das laufende Jahr 2023 rechnen Experten mit einem Ende der starken Preisanstiege, andererseits auch mit keinen dramatischen Einbrüchen. Zum Beispiel erwartet der Marktführer Raiffeisen Immobilien im Österreichschnitt nur leichte Preisrückgänge von bis zu maximal 5%. Diese fallen jedoch in Anbetracht der extemen Erhöhungen der vergangenen Jahre im zweistelligen Prozentbereich moderat aus. Eine längere Phase stärkerer Preissenkungen ist nicht in Sicht. Damit wird die international relativ niedrige österreichweite Eigentumsquote von ziemlich genau 50 % des Wohnungsbestandes nicht so schnell zunehmen. Im Bereich der Eigenheime ist das Einfamilienhaus nach wie vor die beliebteste Wohnform der Österreicher. Einfamilienhäuser gibt es immer noch zirka viermal so viel wie es im gesamten Bundesgebiet Eigentumswohnungen gibt. 40 % der Österreicher leben in Mietwohnungen. In Kärnten liegt die Eigentumsquote historisch höher als im bundesweiten Durchschnitt, nur 35 % der Kärntner wohnen zur Miete. Mietwohnungen werden 2023 weiterhin sehr stark nachgefragt - auch wieder als Alternative zum vielfach nicht mehr leistbaren Kauf.
