Als die Freiwillige Feuerwehr 1873 in Spittal an der Drau gegründet wurde, haben sich 114 Männer sofort bereit erklärt, der Organisation beizutreten. „Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein starker Rückgang verzeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte die Feuerwehr wieder um die 70 Mitglieder“, weiß Walter Egger, der bei der Chronik federführend war und selbst seit Jahren als Feuerwehrmann in der Lieserstadt aktiv ist.
Nach zeitintensiven Recherchen, dem Durchsuchen von Archiven und Sammeln von Daten, Bildern und Erzählungen wird auf 215 Seiten von den Anfängen über die Entwicklung bis hin zur Gegenwart der Feuerwehr berichtet. „Der erste Löschwagen wurde 1924 aus Linz geholt und kostete damals 260 Millionen Kronen. Diese Summe muss man sich einmal vorstellen!“ Eine weitere Episode handelt von einem ehemaligen Militärfahrzeug. „Nach Kriegsende wurde dieses in einer Nachtund Nebelaktion von Feuerwehrkameraden in ein Versteck gebracht, repariert und von grün auf rot umlackiert, um es für Einsätze zu nutzen“, erzählt Egger.
Alarmiert wurde anfangs mittels Kirchenglocken oder Turmbläsern, erst danach wurde auf Sirenen und Funk umgestellt. Ebenso bescheiden war die Ausrüstung. „In den 60er-Jahren gab es noch keinen Atemschutz oder Sicherheitskleidung. Wir trugen Stoffhosen und -jacken und Gummistiefel. Bei Bränden hielten wir uns ein feuchtes Tuch über den Mund. Die erste richtige Ausrüstung kam 1978“, erzählt Altkamerad Alfred Senfter, der als ältester Zeitzeuge bei der Chronik behilflich war. Manuela Karner