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20.09.2023

EXTRA Kärnten

Energieneutral Milch veredeln

Davids Milchprodukte gibt es in Adeg- und Sparmärkten in den Bezirken Spittal und Osttirol. Im Bauernkalender, der am 10.10. in Niederösterreich präsentiert wird, ist er selbst zu finden. Der Landwirt setzt auf erneuerbare Energie. Fotos: Elisa Aschbacher

Er ist jung, innovativ und bald auch im neuen Bauernkalender zu sehen. Die „Krone“ zu Besuch bei Landwirt David Kerschbaumer.

Schon aus der Ferne sind zwei Urlauberinnen  aus Deutschland zu hören, wie sie vor David Kerschbaumers hauseigener Molkerei über seine Produkte schwärmen. „Deine Joghurts sind köstlich! Wir nehmen heuer wieder ein paar mit nach Hause!“

Begonnen hat bei dem gelernten Metalltechniker alles vor drei Jahren. Denn da hat er sich den Traum, selbstständig am Hof zu arbeiten, verwirklicht. Auf Topfen, Joghurts, Fruchtmolke, Trinkmilch aus Heumilch hat sich der 23-Jährige vom Biobauernhof Mar Bauer spezialisiert. „Ich habe unseren uralten Schweinestall in eine Molkerei umgewandelt. Sie ist zwar nur 30 Quadratmeter groß, das reicht aber vollkommen aus“, erzählt der Jungbauer, der jährlich 60.000 Liter Milch von seinen Kühen gewinnt. Eine Hälfte veredelt er, der andere Teil wird an die Kärntner Milch geliefert.

Doch ohne Hilfe seines Vaters wäre der Schritt in die landwirtschaftliche Selbstständigkeit nie so einfach gewesen. „Vor allem auf bäuerlichen Betrieben müssen Generationen zusammenhalten, sich akzeptieren, verstehen. Aber auch für neue Ideen muss Platz geschaffen werden“, sind sich Vater Josef und sein Sohn einig. Die beiden setzen stark auf Nachhaltigkeit. „Den Strom für unsere Molkerei gewinnen wir aus Sonnenenergie“, zeigt der Jungbauer auf das Stalldach, das voll mit Photovoltaikanlagen ist. „Diese Stromgewinnung wollen wir künftig auch weiter ausbauen.“

Birstmile
BAUERNWORT
ist die Milch, die eine Kuh gibt, nachdem sie gekalbt hat.

Wo David bald auch zu sehen ist: Im neuen Jungbauernkalender, der am 10. Oktober in Niederösterreich präsentiert wird. Dafür hat der Oberkärntner extra seine Hüllen fallen lassen. „Das mit dem Kalender war so eine Spaßaktion“, schmunzelt der 23-Jährige. „Ich bin aber froh, es gemacht zu haben. Ich durfte viele engagierte Jungbauern kennenlernen und mich mit ihnen austauschen.“ Elisa Aschbacher

WUSSTEN SIE, DASS...

> jährlich 250 bis 300 Höfe einer neuen Generation übergeben werden?

> ein Viertel der Jungbauern (unter 35) weiblich ist; immer mehr Frauen Bauernhöfe übernehmen?

> nur 10 Prozent der Betreiber unter 35 Jahre alt sind?

> die Landwirtschaftskammer Hofübernehmer mit Beratung und einem Bildungsgutschein in Höhe von 200 Euro unterstützt?