Stehenbleiben, zu Atem kommen, den Blick schweifen lassen über die einzigartige Bergwelt inklusive Großglockner und Großvenediger: Schon im Frühherbst haben sich die hohen Berggipfel Osttirols in eine feine Schneedecke gehüllt. Ja, nicht nur der mit 3798 Metern höchste Berg Österreichs spielt hier die Hauptrolle – die ganze Gipfelszenerie raubt Besuchern aus Nah und Fern den Atem. 266 Dreitausender ragen in Osttirol in den Himmel und prägen mit kleinen Seitentälern und historischen Bergdörfern das Gesicht der Region – ursprünglich und authentisch. Auch deshalb steht Osttirol für unverfälschten Natururlaub, Ruhemomente, Plätze zum Abschalten und natürliche Kostbarkeiten. Die schönsten Herbstwanderungen bieten dabei nicht nur herrliches Bergpanorama.
Klassische Touren und Kultberge für Wanderer
Am schönsten erlebt man die Welt zwischen Hohen Tauern, den Lienzer Dolomiten und dem Hochpustertal zu Fuß. Besonders im Herbst, wenn sich die Lärchenwälder in sattes Gelb kleiden und der Himmel noch einen Tick blauer wird, ist ideale Wandersaison. Nicht nur die Glocknergruppe lockt passionierte Gipfelstürmer und Genusswanderer. Der Großvenediger über dem Innergschlöss ist ein Klassiker, genauso wie die bizarren Gipfel der Lienzer Dolomiten. Das Kalksteingebirge mit seinen vielen Felstürmen bietet viele reizvolle Klettersteige für unterschiedliche Ansprüche.
Für Genussmomente und Rastplätze mit außergewöhnlichen Bergblicken sorgen zudem über 200 Schutzhütten und bewirtschaftete Almhütten, die für Stärkung sorgen. Etwa die Jagdhausalm im Defereggental: Die älteste Alm Österreichs liegt auf 2009 Metern Höhe und wurde 1212 erstmals erwähnt. Sie kann auch als Familie „erwandert“ werden. Ein weiterer Geheimtipp wartet mit dem Debanttal darauf, erkundet zu werden: Die zauberhafte Almlandschaft im Debanttal spielt hier die Hauptrolle.
Vom Parkplatz in Nussdorf Debant kommen Wanderer durch das mit zwölf Kilometern längste geschlossene Almtal Österreichs vorbei an sehenswerter Landschaft bis zur urgemütlichen Lienzer Hütte auf 1975 Metern, wo sich Wanderer und Biker mit einer typischen Jause belohnen können – den Glödis, auch Matterhorn der Schobergruppe genannt, immer vor Augen.
Oder die Hütten im Virgental, die teils bis Ende Oktober zur Einkehr laden. Das Virgental repräsentiert die besonderen Qualitäten Osttirols: authentisch, ohne Durchgangsverkehr, mit traditionellen Dörfern und alten Bergbauernhöfen. Mit Menschen, die ihre Traditionen pflegen und sie auch wirklich leben.
Den Weg zum Bösen Weibele in der Region Lienzer Dolomiten säumt ein farbenprächtiger Teppich aus Wacholder- und Schwarzbeer-Stauden, der ab der Baumgrenze dem Spielplatz für die Murmeltiere zwischen den Felsen weicht. Der Gipfel auf 2521 Metern Höhe bietet einen spektakulären Panoramablick über den Lienzer Talboden hinweg, hinein in das Puster- als auch das Iseltal. Wen es noch höher hinaufzieht, der kann einen der 266 Dreitausender in Angriff nehmen.
Osttirols Weitwanderwege werden herbstlich
Genusswandern am längsten noch frei fließenden Gletscherfluss der Alpen heißt es am Iseltrail. Die einzigartige Erlebnisroute führt durch eine magische Wasserwunderwelt mit individuell wählbaren Teilstrecken: Von der sonnigen Dolomitenstadt Lienz im grünen Talboden bis zum arktischen Gletschertor im Nationalpark Hohe Tauern. Von lieblicher Kulturlandschaft in abgeschiedene Alpinwildnis. Begleitet vom Wasser, vorbei an Auen, Schotterbänken, Schluchten, Stromschnellen und Wasserfällen. Der Trail legt die pulsierende Lebensader Osttirols als Fließband unberührter Naturschönheiten offen – mal besonnen an pittoresken Szenerien vorbeirauschend, mal dramatisch tosend in ungezügeltem Temperament, mal geheimnisvoll gischtend zeigt sich der Fluss mit vielen Gesichtern. Nicht umsonst hat der Iseltrail den Tirol Touristica Award 2023 gewonnen.
Der neue Weitwanderweg „Glocknerkrone“ führt Wanderfreunde in sechs Tagesetappen 60 Kilometer weit durch den Nationalpark Hohe Tauern. Der Adlerweg erstreckt sich über neun Etappen und knapp 100 Streckenkilometer von Ströden am Fuße des Großvenedigers bis nach Kals am Fuße des Großglockners.
Osttirol auf dem E-Bike erkunden
Entspannt und umweltbewusst lässt sich Osttirol vom E-Bike aus entdecken. Über 600 Kilometer Mountainbike-Routen, 130 Kilometer Genussradwege, durchgehend gute Wegbeschilderungen und ein flächendeckendes Netz aus E-Bike-Ladestationen warten. Die grandiose Bergkulisse und atemberaubende Landschaft sowie das sonnige Wetter sorgen für unvergessliche Bergmomente in Osttirol. Für eine Pause bietet sich die Rast auf einer der vielen urigen Hütten an.
So schmeckt der Herbst in Osttirol
Die herzhafte Küche mit guten regionalen Zutaten und echte, unverstellte Gastgeber tun ein Übriges, dass die Gäste sich vom ersten Moment an wohlfühlen und den Alltagsstress vergessen. Das Erfolgsrezept: „Die Liebe, die man auf dem Teller spürt.“ Die Herzlichkeit der Gastgeber, hervorragende Weine, vorbildlicher Service und der Blick fürs Detail lassen die Einkehr zum besonderen Erlebnis werden. Vom Tiroler Berglamm über Gamsgulasch, Rehbraterl und die legendären Fischgerichte bis hin zu den traditionellen Osttiroler Schlipfkrapfen reichen die Köstlichkeiten auf den Speisekarten. Neben bodenständigen Gasthäusern, die Traditionelles mit Liebe und Niveau servieren, beeindruckt Osttirol auch mit einer besonderen Dichte an Gourmet-Restaurants: Feinschmecker haben in der Region die Auswahl zwischen neun Haubenlokalen, die insgesamt 18 Hauben auf sich vereinigen.
Die Bergbahnen am Lienzer Schlossberg haben bis Ende Oktober an den Wochenenden, in den Herbstferien von 20. bis 29.10. täglich geöffnet. Die Bergbahn am Golzentipp im beschaulichen Obertilliach fährt bis 1.10. täglich und im Oktober bei Schönwetter an den Wochenenden.