Anzeige

20.09.2023

EXTRA Kärnten

Lienzer Falken für die Wüste

Michael Eder ist mittlerweile Herr über 60 Greifvögel. Foto: Martin Oberbichler

OSTTIROL: Michael Eder hat ein Faible für Greifvögel und züchtet diese.

Als er im Jahr 1978 seinen ersten Sperber bekam und damit trainierte, dürfte Michael Eder wohl noch nicht geahnt haben, wie weit ihn seine Leidenschaft für Greifvögel bringt. Auf seinem 7000 Quadratmeter großen Grundstück hat er genügend Platz für seine Tiere: „Anfangs kam ein Vogelpaar nach dem anderen hinzu. Mittlerweile haben wir einen Bestand von 60 bis 70 Vögel.“ 

In unzähligen Volieren können sich die Tiere in der Balzzeit ungestört vermehren, erzählt der Falkner: „Die Vögel müssen in Paaren gehalten werden und die Volieren müssen für die Zucht komplett geschlossen sein. Nur oben sind sie offen.“ Zwölf Quadratmeter große Gehege mit Horst, Futterzugang von außen und Wasserversorgung sind nur einige Vorgaben. Während der Brutsaison sind Menschen für die amerikanischen Wanderfalken, die Eder vorwiegend züchtet, unerwünschte Stressfaktoren. Das immer größer werdende Hobby nimmt derzeit bereits mehrere Stunden Arbeit am Tag ein. Durch die Hilfe seines Sohnes ist es aber noch machbar. 

Besonders aufregend wurde es in den vergangenen Jahren, als der Kontakt in die arabische Welt hergestellt wurde – den sozialen Medien sei Dank. „Von meinen 5000 Followern sind sicher die Hälfte Araber. Bei jedem Bild bekomme ich 100 Anfragen, wie viel der Vogel kostet. Das Interesse dort an der Falknerei ist enorm“, lacht Eder. Dadurch ist eine gute Freundschaft entstanden, die ihn bereits bis ins Königshaus von Dubai brachte. „Der Schwiegersohn vom König besucht uns regelmäßig in Lienz. Mittlerweile schicken wir auch viele Vögel nach Dubai und er bringt welche zu uns.“ 

Eders Hybride aus Ger- und Wanderfalken kommen in der Wüste besonders gut an und sind vor allem bei Bewerben gefragt. Dort geht es nicht selten um eine stattliche Siegerprämie von über einer Million Dollar. M. Oberbichler