Ein Ort, weit weg vom Alltag, an dem sich die Zeiger der Zeit nicht gegen, sondern mit den Menschen drehen - so beschreibt Angelina Pucher den Sturm Archehof in Heiligen Blut, den sie mit ihrem Hubert betreibt. Eine Imkerei, vorm Aussterben bedrohte Haustierrassen, eine öffentliche Bücherei, auch eine Knopfstube sind dort zu finden. „Eine unserer Einkommensquellen ist auch Urlaub am Bauernhof“, erzählt die gebürtige Stuttgarterin (59). Die Tanz- und Bewegungstherapeutin, Natur- und Landschaftsführerin hat sich aber auch auf Menschen mit Krebserkrankungen, Essstörungen, Depressionen spezialisiert. Sie weiß, wovon sie spricht. „Ich selbst hatte mit diesen Krankheiten zu kämpfen“, so die Mama und Oma. Ihr Angebot richtet sich an jene, die bewusst Abstand vom Alltag brauchen, nach ihrer Krankheit neue Impulse suchen. „Klienten können selbstbestimmt ihre Tage leben, ich bin dabei nur ihr Wegbegleiter.“
Von diversen Anstalten wünscht sie sich Unterstützung. „Kuraufenthalte werden von Kassen finanziell unterstützt, Aufenthalte wie unsere nicht. Doch nach dem Krankenhaus soll Betroffenen die Chance auf eine weitere Therapiemethode ermöglicht werden. Es gibt viele, die für das Leben zu krank, aber für das Krankenhaus zu gesund sind“, mahnt sie. Elisa Aschbacher