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25.09.2024

EXTRA UNTERKÄRNTEN SEPTEMBER 2024

Energiespenden für Familien

Österreichweites Pilotprojekt mit Caritas testet neue Art des Spendens und versorgt 100 armutsgefährdete Familien unentgeltlich mit Strom. Energiespender werden gesucht.

Nachhaltige Kooperation zur Bekämpfung von Energiearmut in ganz Österreich: Initiator Matthias Nadrag (Mitte), Kärntens Caritasdirektor Ernst Sandriesser und Christine Ofner, Teamleiterin der Sozialberatung der Caritas Kärnten Foto: Caritas

Die Energiepreise sind durch Inflation und Teuerungskrise in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Armutsgefährdete Haushalte sind davon besonders betroffen. Die Energiegemeinschaft Österreich startet nun in Kooperation mit der Caritas ein Pilotprojekt zur Unterstützung von Betroffenen. In einem ersten Schritt werden 100 Haushalte sowie ausgewählte karitative Einrichtungen mit gespendeter erneuerbarer Energie versorgt. Ein Wasserkraftwerk sowie kleine und größere Photovoltaik-Anlagen werden heuer mindestens 400.000 Kilowattstunden an armutsbetroffene Haushalte und soziale Einrichtungen verteilen. 

„In unserer täglichen Caritasarbeit begegnen wir vielen Menschen, die durch die Teuerungen massiv unter Druck geraten sind und große Schwierigkeiten dabei haben, die gestiegenen Energiekosten zu bewältigen“, sagt Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. „Wir freuen uns sehr über die Kooperation mit der Energiegemeinschaft Österreich und hoffen, dass durch Energiespenderinnen und -spender möglichst viele armutsbetroffene Menschen entlastet werden können.“ 

Caritas Kärnten war von Beginn an dabei

Kärntens Caritasdirektor Ernst Sandriesser: „Die Menschen sparen beim Einkaufen oder bei der Freizeit, aber bei den Energiekosten kann am wenigsten gespart werden. Das Prinzip, überschüssige Energie - etwa aus Photovoltaik-Anlagen -, direkt an Bedürftige zu spenden, ist eine geniale Idee von Initiator Matthias Nadrag, den ich seit vielen Jahren kenne. Die Kooperation wird vielen Menschen in Österreich helfen.“ 

Das innovative Projekt stellt über eine Bürgerenergiegemeinschaft sicher, dass überschüssige Energie, z. B. aus PV-Anlagen, direkt an Menschen in Not gespendet wird. Dadurch entsteht ein hoher Nutzen, da die Energie ohne Zwischenhändler und mit minimalem Verwaltungsaufwand bei armutsgefährdeten Familien ankommt. Das Projekt erstreckt sich schon in der Pilotphase über ganz Österreich, sodass allerorts PV-Betreiber anstelle von niedrigen Einspeisetarifen mittels einer Energiespende Nutzen stiften können. Auch große Kraftwerksbetreiber können einen kleinen Teil ihrer Einspeisung dem guten Zweck widmen. 

„Unser Ziel ist es, noch heuer über eine Million Kilowattstunden Strom an Bedürftige zu verteilen“, so Matthias Nadrag, Initiator von Energiegemeinschaft Österreich. „Langfristig wollen wir einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung von Energiearmut in Österreich leisten.“