„Unsere erste Agri-PV-Anlage kombiniert nachhaltige Energieerzeugung mit landwirtschaftlicher Nutzung auf einer Fläche von zwei Hektar“, erklärt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Auf der vorher wenig produktiven Fläche erzeugen wir nun grüne Energie und lassen gleichzeitig Schafe weiden. Durch die erhöhte Montage der PV-Module und den Verbiss-Schutz der Stromleitungen wird eine optimale Doppelnutzung der Fläche ermöglicht. Der erzeugte Strom wird direkt ins benachbarte Umspannwerk Bleiburg eingespeist und leistet so einen wertvollen Beitrag zur regionalen Energieversorgung.“ In die Anlage investierte die Kelag rund 1,9 Millionen Euro; sie verfügt über eine Leistung von 1,9 MWpeak und erzeugt pro Jahr rund 2,1 Millionen Kilowattstunden Strom. „Die Agri-PV-Anlage ist ein Schritt in Richtung Energiewende und ein wichtiger Beitrag zur Klimaneutralität“, sagt Kelag-Vorstand Danny Güthlein. „Sie repräsentiert einen intelligenten Ausbau erneuerbarer Energien und ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Energiemixes aus Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft, um langfristig Unabhängigkeit zu erreichen. Eine nachhaltige Energieversorgung bedeutet Verantwortung für kommende Generationen, und genau dieser Verantwortung stellen wir uns mit Projekten wie diesem.“
Landwirtschaft die Energiewende mit gestaltet
Siegfried Huber, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, steht dem neuen Projekt sehr positiv gegenüber. „Mit dieser Anlage können wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, ob und wie der Betrieb einer Photovoltaik-Anlage mit der Beweidung zusammenpasst. Die Landwirtschaft hat jedenfalls großes Interesse, die Energiewende mitzugestalten und so dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Mit der neuen Photovoltaik-Verordnung des Landes Kärnten ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gelungen.“
Kooperation für die Energiewende
Unter der Marke „SHOAFbauer“ betreiben Thomas und Gerhild Koch in Moosburg einen Wanderschäferbetrieb mit etwa 350 Tieren. „Die Beweidung von PV-Freiflächen betrachte ich als eine zukunftssichernde Variante der Stromerzeugung. Außerdem entstehen dort, wo Schafe weiden, kleine Biodiversitätsinseln. Denn die Schafe, die zwei oder dreimal im Jahr auf der Fläche bei Bleiburg weiden, bringen über ihre Wolle immer wieder unterschiedliche Samen und Kleininsekten mit. Über die Jahre wächst dadurch eine Vielfalt von Leben bei der Agri-PV-Anlage heran“, betont Thomas Koch. „Wir müssen das Nachhaltige und die Regionalität wieder leben“, so SHOAFbauer Thomas Koch.
„Wir sind stolz!“
Stefan Visotschnig, Bürgermeister der Standortgemeinde Bleiburg: „Als e5-Gemeinde sind wir stolz, dass die Kelag diese innovative Agri-PV-Anlage bei uns in der Stadtgemeinde Bleiburg errichtet hat. In kürzester Zeit wurde dieses Projekt umgesetzt und in Betrieb genommen. Diese Anlage wird nun Ökostrom für ca. 600 Kärntner Haushalte liefern.“ Die Umsetzung der Agri-PV-Anlage wurde durch die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten ermöglicht, einschließlich der Stadtgemeinde Bleiburg für die Widmung, der Behörden für die Genehmigungen und der Kooperation mit Gerhild und Thomas Koch.