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07.11.2021

Frauenjournal

Weibliche Fachkräfte im Blick

Berufe in der NÖ Industrie bieten vor allem Frauen viele Perspektiven und gute Verdienstmöglichkeiten. Dennoch ergreifen viel zu wenige Mädchen die Chance, eine Ausbildung in die Richtung zu machen, um in technischen Berufen Fuß zu fassen. Das soll sich ändern!

Die Digitalisierung in der Industrie bietet Frauen enorm gute Chancen. Foto: iStock

Was soll einmal aus mir werden? Wo habe ich gute Chancen? Mit diesen Fragen sehen sich viele Mädchen und junge Frauen konfrontiert. Lange Zeit gab es Berufsfelder, die eben typisch für Frauen oder typisch für Männer galten. Und auch heute noch zeigt sich, dass viele Berufe geschlechterorientiert sind. Doch gerade junge Mädchen unterschätzen sich und ihre Begabungen – vor allem was die Bereiche Technik und Informatik betrifft. Tatsache ist – unter zehn Studienrichtungen mit dem höchsten Frauenanteil findet sich kein einziges Studium aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Im Vergleich dazu sind unter den Top 10 der Männer gleich neun dieser MINT-Fächer zu finden. Zudem sind österreichweit nur rund 17% aller Industrielehrlinge weiblich. Dadurch verpassen junge Frauen Chancen, denn gerade im naturwissenschaftlich-technischen Bereich warten die Arbeitsplätze der Zukunft, die dazu überdurchschnittlich gut bezahlt sind.

In der NÖ Industrie gibt es über 200 Lehrbetriebe mit rund 2600 Lehrlingen in Ausbildung.

Wie vielfältig die Berufe der NÖ Industrie sind, welche Branchen es gibt, wird auf der Website www.noeindustrie.at aufgelistet, dort finden sich auch Blogbeiträge und Lehrlingsvideos. Das vergangene Coronajahr hat zudem gezeigt, dass Industrieberufe vergleichsweise krisensicher sind, weil die Beschäftigten in den Produktionsbetrieben das Land am Laufen gehalten haben. Die Ausbildungen in der Industrie haben ein hohes Niveau – in den meisten Betrieben gibt es eigene Lehrwerkstätten, hauptberuflich tätige Lehrlingsausbilder und viele Möglichkeiten, sich bereits während der Lehrzeit, etwa mit Sprachkursen weiterzubilden. Frauen profitieren hier auch von modernen Technologien – durch deren Einsatz die körperliche Anstrengung in vielen Bereichen bereits Geschichte ist.

Technische Berufe erhöhen Einkommen für Frauen

Frauen verdienen in vielen Berufen immer noch deutlich weniger als Männer – mit einer Technik-Karriere können mittelfristig aber nicht nur Einkommensunterschiede, sondern auch das Armutsrisiko der Frauen, vor allem im höheren Alter gesenkt werden. Weibliche Fachkräfte in der Technik und Industrie sind gefragter denn je. Vor allem im hochqualifizierten MINT- Bereich kämpfen Leitbetriebe mit Personalmangel. Am stärksten nachgefragt von der Industrie werden auch künftig Höhere technische Ausbildungen der HTL, FH und der Universitäts sein – eindeutige „Corona-Ge- winner“ sind Qualifikationen aus dem Bereich der Digitalisierung und Industrie 4.0. Doch auch hier wird die Vereinbarkeit von Familie und Berufswahl entscheidend sein. Doch nicht nur die Politik ist gefordert, für bedarfsgerechte Kinderbetreuungseinrichtungen zu sorgen, sondern auch mehr Betriebe, die familienfreundliche Arbeitsplätze anbieten. Denn von einer betrieblichen Kinderbetreuung profitieren nicht nur Beschäftigte mit Familie, sondern auch die Betriebe.