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16.03.2024

Frühlingskrone

L(i)ebenswerte Osterzeit

Foto: Maartje van Caspel

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, der Frühling naht mit Riesenschritten. Und mit ihm naht auch das Osterfest, das mit seinen Traditionen unseren Alltag bereichert. Dass sich dabei auch manch Kuriosum findet, macht die Zeit erst richtig I(i)ebenswert.

Es gibt Feiertage, die sind einfach: Der Heilige Abend ist stets am 24. Dezember und Neujahr am 1. Jänner und der Frühlingsbeginn fällt stets auf den 21. März. Doch mit Ostern ist das anders. Denn einmal entzündet man das Osterfeuer im März, ein andermal sucht man die Osternester im April. Aber warum?

Schuld daran waren die Kirchenväter, die sich 325 beim Konzil von Nicäa trafen, um den Termin des wichtigsten Fests der Christenheit festzulegen: Der Ostersonntag sollte fortan immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert werden. So handelten sich die Bischöfe aber auch die sprunghafte Wanderung der Festtage ein, die uns bis heute begleitet.

Wie der Hase zu Ostern kam

Warum der Osterhase die Eier bringt, ist bis heute nicht geklärt. Manch einer meint, in der Symbolik eine besondere Fruchtbarkeit zu erkennen beim Hasen wie auch beim Ei. Bis sich Meister Lampe jedoch als Symbol des Frühlingsfestes zu behaupten vermochte, musste er erst einmal eine Reihe tierischer Konkurrenz aus dem Weg räumen. Anfangs waren nämlich noch andere Tiere gut im Geschäft: der Osterfuchs, der Storch, der Hahn und auch der Kuckuck.

Sinnbild neuen Lebens

Dass sich letztendlich der Hase durchsetzte, mag dem Umstand geschuldet sein, dass er keine Augenlider hat und daher beim Schlafen die Augen nicht schließen kann. Das wiederum, so deuten heute Theologen, stellte man auch Christus anheim, der im Tod nicht entschlafen ist.

Disziplinarische Eselei

Dass sich in der Karwoche auch manch heiterer Brauch einnistete, ist heute längst in Vergessenheit geraten. So etwa am Palmsonntag: Wer als Letzter das Bett verließ, der galt in der Familie als „Palmesel“. Mit skurrilen Folgen: Man bot ihm aus Jux eine Handvoll Heu oder Gras an.

Weihfeuertragen

Wer am Karsamstag in manchen Gegenden der Steiermark Kinder mit rauchenden Büchsen erblickt, darf beruhigt aufatmen. Denn diese spielen nicht mit dem Feuer, sondern folgen einem uralten Osterbrauch: dem „Weihfeuertragen“. Die Glut und die geweihten glimmenden Schwämme sollten am Karsamstag das Ofenfeuer von neuem entzünden und so den kirchlichen Segen in jedes Haus bringen. Dafür war den jugendlichen Überbringern ein Lohn sicher: Sie erhielten im Gegenzug Schokolade, Ostereier oder Taschengeld von den Bewohnern.

Kreuz hoaz'n in Eibiswald

Ein „Spiel mit dem Feuer“ ist im südweststeirischen Eibiswald seit 90 Jahren Tradition. Beim sogenannten „Kreuz hoaz'n“ wurden alte und in Kreuzform angeordnete Christbäume und Weinreben auf den Wiesen in Brand gesteckt, um das christliche Symbol weithin sichtbar zu machen. Die liegenden Kreuze wurden im Laufe der Zeit durch stehende Kreuze ersetzt, das Feuer selbst ist heute Glühbirnen gewichen. Nicht gewichen ist heute der Brauch - er wird mittlerweile in der ganzen Steiermark gepflegt.

Tipp!

Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing lädt am 22. März, dem „Schmerzhaften Freitag“, ab 5 Uhr morgens zum Palmbuschenbinden.