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24.02.2024

GESUND KÄRNTEN

Mit Bewusstsein vorsorgen

Prim. Dr. Hans Jörg Neumann, MSc, Präsident der Krebshilfe Kärnten und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt.       Foto: Neumann

Mediziner Hans Jörg Neumann, Präsident der Krebshilfe Kärnten und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt über Darmkrebsvorsorge.

Rund 5000 Menschen erkranken in Österreich jährlich an Darmkrebs. Ab welchem Alter sollte man zur Vorsorgeuntersuchung gehen?
Neumann: Männer und Frauen ab dem 45. Lebensjahr.

Kann eine rechtzeitige Erkennung die Heilungschancen bei Darmkrebs verbessern oder diese Erkrankung sogar verhindern?
Aus gutartigen Polypen im Darm kann sich über Jahre eine Krebserkrankung entwickeln. Werden sie bei einer Koloskopie rechtzeitig abgetragen, wird die Krebsentstehung verhindert. Sollte eine Krebserkrankung bereits bestehen, so gilt: Je früher erkannt, umso höher sind die Heilungschancen!

Gibt es bestimmte Anzeichen für die Erkrankung?
Blutbeimengungen beim Stuhl sowie Eisenmangel und Blutarmut können Anzeichen sein. Beschwerden beim Stuhlgang oder Bauchschmerzen treten meist erst bei größeren Tumoren auf. Vorsorge, heißt die Lösung.

Eine Krebserkrankung kann jeden treffen, wie hoch ist das Durchschnittsalter der Betroffenen?
Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer bei 74 Jahren, für Frauen bei 77 Jahren. Auch jüngere Menschen können betroffen sein.

Gibt es eine Risikogruppe für Darmkrebs?
Sehr selten ist der Dickdarmkrebs erblich bedingt und kann dann in jüngeren Jahren auftreten. Zum Beispiel beim Lynch-Syndrom, wo es zu unterschiedlichen Krebserkrankungen kommen kann. Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen stellen ein höheres Risiko dar. Für alle Gruppen gibt es gezielte Strategien zur Früherkennung.

Wie wichtig ist die Ernährung für einen gesunden Darm?
Prinzipiell kann man sagen, dass ein gesunder Lebensstil und die Früherkennungsuntersuchungen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, nicht an Krebs zu erkranken. Das Risiko für Dickdarmkrebs ist bei körperlich aktiven Personen um 25 Prozent geringer. Ein erhöhter BMI (über 30) ist ein Risikofaktor für gewisse Krebserkrankungen wie Darmkrebs. Hier ist ganz klar: Gesunde Ernährung ist mit unter ein wichtiger Faktor, um das Risiko an Krebs (und auch anderen Erkrankungen) zu erkranken, zu verringern.

EMPFEHLUNGEN DER KREBSHILFE

Foto: Donson/people images.com - stock.adobe.com
Foto: Donson/people images.com - stock.adobe.com

- Häufig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse essen.
- Ernährung mit kalorienreichen Nahrungsmitteln (hoher Fett- oder Zuckergehalt) einschränken und zuckerhaltige Getränke vermeiden.

- Industriell verarbeitetes Fleisch vermeiden, weniger rotes Fleisch und salzreiche Lebensmittel zu sich nehmen.