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28.04.2024

Gesund & Vital in Kärnten

Bodenkontakt gewinnen

Foto: Jasmina - stock.adobe.com

Barfuß gehen lässt Entzündungen im Körper verschwinden. Klingt wie Hokuspokus? Weit gefehlt – die positiven Effekte von Grounding sind erwiesen und spürbar.

Wir zwängen unsere Füße in enges Schuhwerk, haben Angst vor Kieselsteinen und gehen barfuß maximal am Strand spazieren: Der moderne Mensch hat längst verlernt, was es heißt, mit der Erde verbunden zu sein. Dabei hat die Verbindung mit der Natur unzählige nachgewiesene positive Auswirkungen auf uns. Grounding oder „Earthing“ (zu Deutsch: „sich erden“) verbindet uns mit der Energie der Erde und hilft, Entzündungsprozesse im Körper schneller zu heilen. Vereinfacht gesagt: Unsere Erde ist wie eine gigantische Batterie oder ein großer Magnet, der seine natürliche, elektrische Ladung an uns abgibt. Auch wir selbst sind „Stromkreise“ voller Atome positiv geladene Protonen, negativ geladene Elektronen und neutrale Neutronen.

Kampf gegen Freie Radikale

Sind wir „ungeerdet“, dann bringt das unser körpereigenes elektrisches System durcheinander. Laut einer Studie im „Open Access Journal of Sports Medicine“ aus dem Jahr 2015 setzen wir uns selbst laufend unzähligen elektromagnetischen Feldern im Haus aus: Schadstoffe, Smartphones, Haushaltsgeräte, Elektronik, Kabeln, Bluetooth, Deckenleuchten, Internet und Co. machen uns anfälliger für Freie Radikale. Diese Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die ständig in jeder Zelle des menschlichen Körpers entstehen, werden mit vorzeitigem Altern, Entzündungen und Krankheiten in Verbindung gebracht.

lonenaustausch bringt Körper und Geist wieder in Balance

- Erden wir uns, dann reduziert das die elektrostatische Ladung unseres körpereigenen „Stromkreises“ und bringt uns in einen ausgeglichenen, neutralen Zustand zurück. Denn unser Körper besteht hauptsächlich aus Wasser und Mineralien und ist dadurch ein - wenn auch nicht allzu guter Stromleiter. Wir nehmen positive Ionen (für uns negative Energien) und negative Ionen (positive Energien) auf, die Freie Radikale bekämpfen. Die natürliche elektrische Ladung des Erdbodens bringt unseren Körper wieder ins Gleichgewicht - etwas, worum unser System permanent kämpft. Immunsystem, Nervensystem, Blutdruck, Stoffwechsel, Herzrhythmus und Co. wer-den durch die Produktion von chemischen Substanzen und anderer Vorgänge reguliert. Der natürliche Vorgang der Erdung ist uns Menschen aber mit der Zeit abhanden gekommen. Dabei können so akute und chronische Entzündungen reduziert und eine anti-oxidative Wirkung erzielt werden.

Gesünder durch die physische Verbindung zur Erdoberfläche

„Der direkte physische Kontakt zur Erdoberfläche, sprich wenn wir barfuß im Freien herumgehen, bewirkt den Elektronenaustausch das "Geerdet Sein“ ist im Buch „Earthing - Heilendes Erden. Gesund und voller Energie mit Erdkontakt“ zu lesen. Grounding bezieht sich also im Wesentlichen auf den direkten Hautkontakt mit der Erdoberfläche. Freilich wurden auch schon zahlreiche Produkte entwickelt, die uns fernab von Waldboden und Bachbett erden sollen - von „Harmonisierungsplatten“ über spezielle Spannbetttücher bis hin zu leitfähigen Socken und Schuhen mit Erdungs-Fersenriemen. Paradox eigentlich, denn mehr gratis als Erdboden geht eigentlich nicht. Also: Rausgehen und wieder direkten Kontakt mit der Erde suchen. Hauptsache wir verlassen unsere in nicht-leitende Wärmedämmungen aus Plastik gehüllten Häuser, ziehen Schuhe aus Plastik oder mit Gummi-Sohlen aus und lassen die Picknickdecke zuhause.

Barfuß gehen lindert Entzündungen, Stress und Schmerzen

Barfuß gehen ist also die einfachste Art, wieder Kontakt zur Energieversorgung und dem heilenden Elektronenfluss der Erde herzustellen. Nicht umsonst werden alte Techniken wie Yoga, Tai-Chi und Qigong traditionell im Freien und ohne Schuhe durchgeführt. Am besten geht man gleich mit dem Morgenkaffee ins Freie und gönnt sich damit auch noch eine ordentliche Portion Morgensonne, um den zirkadianen Rhythmus ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei ist es egal, ob wir auf Erde, Gras, Asphalt, im Schlamm oder Sand stehen, gehen oder liegen (Achtung! Kleidung aus Kunststoff ist ebenso nicht-leitend!). Auch Wildkräuter und echtes, organisches Essen direkt aus dem Boden, Gärtnern mit unseren Händen in der Erde, und Kneippen oder Schwimmen - im Bach oder See, egal, ob im Sommer oder beim Eisbaden -lassen uns die Energie der Erde aufnehmen.

Die positiven Effekte des Groundings lassen sich meist nicht in Zahlen abbilden. Dafür weisen die Studien eine zu geringe Teilnehmerzahl auf. Doch zahlreiche Forschungen und Berichte zeigen, dass Schlafprobleme, chronischer Schmerz, Stress, erhöhtes Cortisol-Level, die Glukose-Regulation, das Immunsystem, Entzündungen, Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gewebes, Angstzustände und Depressionen durch Grounding verbessert werden. Gut, dass es nicht viel dafür bedarf, selbst auszuprobieren, ob die Verbindung mit der Erde etwas bringt. Also: Einfach einmal Schuhe ausziehen und raus in die Natur. Was soll schon passieren außer nichts?

von Melanie Leitner

Tipp

Einfach täglich eine halbe Stunde barfuß nach draußen gehen und beobachten, welchen Unterschied dies auf Schmerzen und Stress macht.